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Gallery » Arge Danzig, Rundschreiben 220 - 3. Quartal 2008 » Arge Danzig Literaturbeilage 656

ARGE DANZIG e. V. Literaturbeilage - 656

Arbeitsgemeinschaft zur Pflege und Erforschung der Danzig-Philatelie Mitglied im VPhA des BDPh.

Prof. Dr. U. E. Klein, Tel. 0271-390256, E-Mail; marret-udo.klein@gmx.de

Die Innenstadtpostämter 1 bis 5 und ihre Bedeutung für die Danzig-Philatelie.

Zweifellos habe ich mir mit der Überschrift ein anspruchsvolles Thema vorgenommen, denn es gibt wenig Literatur über die Aufgabenverteilung im Dienstbetrieb der fünf Danziger Innenstadt-Postämter während der Inflationszeit 1920 bis 1923.
Die Post- und Telegrafenverwaltung der Freien Stadt Danzig gab Amtsblätter, Postleithefte, Zeitungspreislisten, Postgebührenhefte sowie ein Postgebühren-gesetz heraus.
Nach C. Köhler „Das Post- und Fernmeldewesen der Freien Stadt Danzig in den Jahren 1920–1921“ im „Archiv für Deutsche Postgeschichte“ 1965, Heft 1, Seite 28–39, waren für den Verkehr von und nach dem Ausland das PA Danzig 5 (Bahnhof), im Zeitungsverkehr aber das PA Danzig 1 als Auswechsel- bzw. Leitpostamt zuständig.
Das PA Danzig 1 wickelte neben der Expedition in den Freistaat auch den gesam-ten innerstädtischen Postverkehr ab, einschließlich Zustellung von gewöhnlicher Brief- und Einschreibepost; weiterhin den Zeitungsverkehr (siehe oben), die Zustellung von Postscheckamtssendungen, Nachnahmen, Postanweisungen und Zahlkarten (Postscheckverkehr). Anscheinend befand sich auch die gesamte Expeditionsstruktur unter der Ägide dieses Postamtes, d.h. die Briefträgerschaft und die Telegrammboten des Telegrafenamts im gleichen Gebäude residierten nur hier.
Die umfangreichen Dienstaufgaben des PA Danzig 1 in der Hundegasse bedingten anscheinend, dass die Zweigpostämter 2, 3 und 4 nur Postannahmefunktionen hatten „Posteinsammelstellen“.
Die oben skizzierte Aufgabenteilung (erweiternde oder gegenteilige Mitteilungen werden erbeten!) bedeutet ein besseres Verständnis für zwei besondere philatelistische Probleme, nämlich das Vorkommen von Ankunftsstempeln auf Einschreibbriefen nur vom PA Danzig 1 und vom PA Danzig 5 sowie das Vorkommen von innerstädtischen Nachportobelegen beinahe nur vom PA Danzig 1 mit dem dortigen Stempel Danzig *1s.
Die Zweigpostämter 2, 3 und 4 hatten keinen eigenen Botendienst, so dass auch ihre Einschreibbrief-Einlieferungen vom PA Danzig 1 erledigt wurden. (Kann jemand Belege mit Ankunftsstempeln der Danziger Postämter 2, 3 und 4 vorlegen?)
Die obige Sicht der Dinge erklärt ebenfalls, warum innerstädtische Nachporto- und Nachfrankierungsangelegenheiten (sogar des PA Danzig 5, siehe später) nur vom PA Danzig 1 erledigt wurden. Die Bearbeitung erfolgte zwischen 1920 und 1923 beinahe ausschließlich mit dem Stempel Danzig *1s, sehr selten auch mit dem Einkreisstempel Danzig *1e.
Die Vorgänge im Paketdienst und im Rahmen der Postverzollung will ich hier ausdrücklich ausnehmen.

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Rundschreiben 220, Literaturbeilage 656, 20. Mai 2008, Seite 1.


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Added: 06/08/2008
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