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Gallery » Arge Danzig, Rundschreiben 221 - 4. Quartal 2008 » Fälschungen mit dem Stempel DANZIG * 1 u

>> Fälschungen mit dem Stempel DANZIG * 1 u.

Zwischen dem 28.2.1930 und dem 27.2.1945 war ein Stempel ohne Stundenzahlen in Gebrauch (Abb. 11). Der Fälscher hat versucht, diesen Stempel nachzubilden. Ein Unterschied ist, dass im echten Stempel das D und das G von Danzig den Steg nicht berühren, das D im falschen Stempel aber dem Steg anhaftet und das G um ein Haar. Überdies gibt es in einigen falschen Stempeln einen auffälligen Zwischenraum zwischen den Ziffern der Jahreszahl.
Tatsache ist, dass das Hauptpostamt Danzig 1 erst 1930 anfing, Stempel ohne Stunden-zahlen zu gebrauchen. Danzig * 1 u ist in dieser Hinsicht keine Ausnahme.
Jeder Stempel von Danzig 1 ohne Stundenzahlen vor 1930 muss demnach falsch sein!
Also sind siebzehn meiner zwanzig Briefe mit dem Stempel Danzig * 1 u falsch, denn das Datum liegt vor 1930. Die anderen drei sind ebenfalls falsch, denn in den Stempeln auf diesen Briefen haftet das D von Danzig dem Steg an (Abb. 7 und 8).
Achtzehn der zwanzig Fälschungen haben einen zusätzlichen Stempel auf der Rückseite. Das war nicht verboten, aber auch nicht erforderlich. Ich besitze keinen einzigen echten Brief mit einem zusätzlichen Stempel auf der Rückseite. Warum sollte sich auch der Post-beamte die Mühe machen?
Es gibt ein Kennzeichen, das für alle Briefe zutrifft. Die Klappe ist offen. Kein einziger Brief war zugeklebt und von oben geöffnet worden, was normalerweise mit einem Brief passiert. Nur Drucksachen werden meistens in einem offenen Kuvert verschickt. Aber keiner meiner zwanzig Briefe trägt die Bezeichnung ‘Drucksache’.
Bei neun Briefen ist zu erkennen, dass geschriebener Text entfernt worden ist. Beim Brief der Abb. 4 ist sogar ein Stück aus der Vorderseite ausgeschnitten worden.
Nur zwei Briefe haben rückseitig eine Absenderangabe. Vierzehn Briefe sind an Firmen adressiert und links mit Lochungen versehen. Zwei sind an die ‘Dresdner Bank, Abteilung Danzig’, vier an West Export und acht an die Firma Baltisch-Amerikanische Petroleum Import (die ich hier BAPI nennen möchte) gerichtet.

Die Firmen gab es wirklich. Der Fälscher hatte in jedem Falle einige Kenntnisse der Topographie Danzigs, der Firmen, die sich dort niedergelassen hatten, und der üblichen Prozedur in der Archivabteilung eines Betriebes.
Zehn Briefe tragen eine Schreibmaschinen-Adresse: drei an West Export, sechs an die Firma BAPI und eine an eine Privatperson (Abb. 12). Es hat den Anschein, dass sie mit ein und der gleichen Schreibmaschine geschrieben wurden. Auch die Art der Adressierung weist eine auffallende Ähnlichkeit auf.

Arge Danzig 221, Literaturbeilage 657, Seite 6.


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Added: 29/10/2008
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