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Gallery » Arge Danzig, Rundschreiben 223 - 2. Quartal 2009 » Gab es eine Posthilfsstelle in Emaus?

Zur Frage von Harald Strohbusch „Gab es eine Posthilfsstelle in Emaus?“ (RS 218, Seite 1733).
[Martin Jenrich, Tel. 030-9914166, E-Mail: martin.jenrich@web.de]

Ja, es gab sie. In einem Schreiben unseres inzwischen verstorbenen Mitglieds Heinz Schaffrath an Karl Kniep vom 15. April 1986, das mir vorliegt, heißt es;

„Die Post- und Telegraphenverwaltung der Freien Stadt Danzig gab am 12. Januar 1926 die Einrichtung einer Posthilfsstelle (PHSt) in Emaus bekannt. Die Bekanntgabe ist im Staatsanzeiger für die Freie Stadt Danzig 1926, Seite 16, veröffentlicht worden. Der Tag der Einrichtung wurde nicht angegeben. Durch Nr. 27 des Amtsblatts der Post- und Telegraphenverwaltung der Freien Stadt Danzig vom 13. Oktober 1933, Seite 64, wurde angeordnet, daß die Posthilfsstelle wegen Vereinigung der Landgemeinde Emaus mit der Stadtgemeinde Danzig künftig die Ortsbezeichnung Danzig-Emaus zu führen habe.

Der ... als Posthilfsstellen-Inhaber bezeichnete Schlossermeister Goszinski hatte nach dem Danziger Einwohnerbuch von 1942 seinen Betrieb in der Karthäuser Str. 191.“

Dies ist die Abbildung, auf die sich (der inzwischen verstorbene) Harald Strohbusch in seiner Anfrage bezog.

Zur Geschichte der Posthilfsstellen (PHSt)
Die PHSt wurden im alten Reichspostgebiet bei Umgestaltung des Landpostdienstes im Jahre 1881 als neue untergeordnete Gattung von Postanstalten zur Unterstützung des Landpostdienstes geschaffen.

Die PHSt-Inhaber befassten sich zunächst nicht mit der Zustellung von Postsendungen. Die Empfänger mussten alle Sendungen abholen. Im Sommer 1888 wurde versuchsweise in einigen OPD-Bezirken ein Zustelldienst in beschränktem Umfang eingeführt. Dieser erstreckte sich auf das Abtragen der eingegangenen Briefe und Zeitungen sowie von Paketen ohne Wertangabe, soweit die PHSt nicht in Zustellbezirken von Landzustellern lagen. Die Zustellung besorgten die PHSt-Inhaber oder in ihrem Auftrag deren Familien-angehörige oder sonstige geeignete Personen. Die Einführung der Zustellung erwies sich für die Post und die Bevölkerung als vorteilhaft, da sie eine Entlastung der Landzusteller und damit eine Verbesserung und Beschleunigung des gesamten Landzustelldienstes mit sich brachte.

Im Frühjahr 1889 wurde daher der Zustelldienst bei den PHSt in allen OPD-Bezirken eingeführt. Im Zuge der Neuordnung der postalischen Verhältnisse auf dem Lande im Jahre 1928 wurden zahlreiche PHSt in Poststellen II umgewandelt.

Quelle;
'Handwörterbuch des Postwesens' von Hans Rackow und Anderen,
Frankfurt/M. 1953, 2. Auflage, 1. Nachtrag 1956.

Arge Danzig, Rundschreiben 223, Seite 1910.


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Added: 18/07/2009
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