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Aus alten Zeitungen und Zeitschriften
[Vorgelegt von Ronald van Waardhuizen, Tel. 00323-2251616; E-Mail; ronny@danzig.org]

Briefmarken-Rundschau.
Beilage Nr. 3 der 'Danziger Zeitung' vom 1.7.1920.

Interessante 'Danziger'
Die Erstausgabe der Danziger Marken wird vom philatelistischen Standpunkt aus immer interessanter. Von verschiedenen Seiten gehen uns dankenswerte Mitteilungen über 'entdeckte' Fehl-drucke und Plattenfehler zu, deren lückenlose und zusammenfassende Beschreibung erst eine Beschreibung späterer Tage sein kann, die aber bereits heute in ihren hauptsächlichsten Abwei-chungen im Interesse mancher Berichterstattung kurz erwähnt werden müssen.

Es ist zu Zeiten der Deutschen Besetzung Belgiens, Ostrußlands und Rumäniens kaum vorgekom-men, dass die Berliner Reichsdruckerei derartige Fehler und Druckmängel von 'Germania-Provisorien' in die Welt hätte herausflattern lassen, wie sie uns jetzt bei den Danziger Marken häufiger begegnen.

Vor allem sind, abgesehen von der Stellung des Aufdruckes selbst, der die Worte ‚Deutsches Reich’ eigentlich verdecken sollte, aber nicht immer verdeckt, die Typen im Überdruck besonders bei den Pfennigwerten oftmals stark verstümmelt. So macht uns Herr Kunstmaler Badt, Zoppot, auf einen Bogen der 5-Pfennig-Marke aufmerksam, auf dem die letzten 3 Marken blasseren Druck und den Aufdruck 'Danzio' statt 'Danzig' tragen. Das 'g' erscheint dabei im unteren Teil nich voll ausgedruckt zu sein, ein Faktor, der sonst beim Rotationsdruck selten vorkommen.

Besonders interessant aber ist ein augenscheinlicher Plattenfehler im Wort 'Danzig' beim schönen Kupferdruck des 2-Mark-Wertes. Die Briefmarkenfirma H. Jagels Danzig hatte die Aufmerksamkeit, uns einen ganzen Bogen dieser Marke, Herstellungsplatte 3376 20 2, vorzulegen, dessen erste Marke oben links in der ersten Reihe den Aufdruck 'Danzia' aufweist. Nach genauer Prüfung handelt es sich nicht um einen verschwommenen und schlechten Druck, sondern um einen Typenfehler. Die untere Schlinge des 'g' ist anscheinend an dem Buchstaben abgebrochen und so auf das Markenbild gekommen, ein Fehler, der nur auf der ersten Marke dieser einen Platte vorkommt und das betreffende Stück zu einer gesuchten Rarität für Spezialsammler stempelt.
G.O.K.

Marken in Offset. Der neue Gummidruck
Beim sogenannten 'Offsetdruck', der u. a. auch bei den deutschen Markwerten (auch der 1 Mk. und 1,25 M. der 'Danziger') zur Anwendung kommt, handelt es sich um ein im Prinzip lithographisches Verfahren, das zwar dem Buchdruck bezüglich der Druckschärfe nachsteht, aber den Vorzug größerer Schnelligkeit besitzt. Nachdem von dem Markenbild auf photographischem Wege in Lithographie, Autotypie oder Strichätzung eine Druckplatte hergerichtet worden ist, wird davon ein Umdruck auf eine dünne Zinkplatte gemacht. Diese letzte Platte wird dann wie ein lithographischer Stein behandelt, d.h. nicht hochgeätzt, sonder fettannehmend und fettabstoßend vorgerichtet und in diesem Zustand auf einen Zylinder der Offsetmaschine eingespannt. Der zweite Zylinder ist mit einem Gummituch überzogen. Die eingewalzte Zinkplattenzeichnung vervielfältigt sich auf dem Gummituch, und von dieser erfolgt dann der Abzug auf das Druckpapier.

Arge Danzig, Rundschreiben 224, 2009, Seite 1938.


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Added: 25/07/2009
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