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Gallery » Arge Danzig, Rundschreiben 224 - 3. Quartal 2009 » Danzig, Stempelbetrachtungen mit kritischen Augen

>> Aufdruck- und Stempelfragen, Danzig

>> Stempelbetrachtungen mit kritischen Augen, Teil 12

Beim weniger informierten Betrachter wird der Eindruck erweckt, dass der 'Luftpost-Beleg' im Direktflug von Danzig nach Nürnberg befördert worden sei. Das Luftpost-Streckennetz von 1923 zeigt jedoch, dass das nicht möglich war.

*-  Das Luftpost-Streckennetz im Jahre 1923 (nach G. Otto).

*-  Alle Routen nach Westeuropa führten über Berlin. Im PA Berlin C 2 wurde die Post abgefertigt, d. h. sortiert und für die Folgeflüge nach Nord- und Süddeutschland neu zusammen-gestellt.
Zur Bestätigung der ersten Flugetappe von Danzig nach Berlin erhielten die Belege rückseitig den abgebildeten Stempel.

*-  Auf einigen meiner Belege ist zusätzlich dieser rechteckige Bestätigungsstempel in rot abgeschlagen.

1.6. Beurteilung der Vorgehensweise.
Die ersten Arbeitsschritte zur Herstellung der Briefattrappe erfolgten zweifellos in Danzig (Verkleben der Marken und Abstempelung derselben 1924). Das Aufkleben des Luftpost-Zettels wie auch die Beschriftung kann in Danzig oder Nürnberg erfolgt sein.
Der Luftpost-Bestätigungsstempel kann nur nachträglich in Nürnberg abgeschlagen worden sein, ebenso wie der falsche Ankunftstempel, der in der Literaturbeilage 658 abgebildet wurde.

1.7. Die Stellungnahme des Prüfers.
Ich sprach Herrn R. Soecknick am 10. Mai 2009 auf der NAPOSTA in Essen bezüglich der Fragwürdigkeit seines Echtheitsattestes vom 3.11.2005 an. Er erklärte, dass er sich lediglich auf ein älteres Fotoattest von K. Kniep gestützt hätte und sich nicht mehr an die 4 Jahre zurückliegenden Einzelheiten erinnern könne. Der Auftraggeber habe das Kniepsche Attest wieder zurückerhalten.
Da der schon vor längerer Zeit verstorbene frühere Vorsitzende unserer ARGE, Karl Kniep, diese Einlassung weder bestätigen noch bestreiten kann, lasse ich ihn posthum zu Worte kommen (Literaturbeilage 958 vom 2.1.1984, Seite 13);
'Am 29.10.23 kostete ein einfacher Luftpostbrief nach Nürnberg 1 Milliarde und 4,75 Millionen Mark, es gab aber keine Luftpostbeförderung nach Deutschland! Von dieser Sorte Machwerk gibt es an die 100 Stück oder mehr!'
Der geneigte Leser möge sich deshalb selbst ein Bild machen.
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Arge Danzig, Rundschreiben 224, Seite 1947.


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Added: 25/07/2009
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