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>> Danzig Reiseführer - Dr. F. Schwarz

>> VIII. Beschreibung der wichtigsten Baudenkmäler und Sehenswürdigkeiten:

D.  Privathäuser

einen Engel als Wahrzeichen den lange Zeit mißverstandenen Namen Englisches Haus. Statt der üblichen Dreifensterfront zeigt es eine außergewöhnliche Breite mit Fensterpaaren. Früher war es farbig bemalt mit Seraffitomalereien auf schwarzem Grund und vergoldeten Architekturteilen.

Der Stadtbaumeister Hans Kramer, der auch am Bau des Dresdner Schlosses mitgewirkt hatte, ist auch der Erbauer des nach seinem Hauptschmuck sog. Löwenschlosses (1569, Langgasse Nr. 35), dessen reiche Innenausstattung des Erdgeschosses (heute Automatenrestaurant), reiche getäfelte Decke und Bogenstellung, an der Wand Reliefs, Grammatik, Arithmetik, Rhetorik, Geometrie, noch wohl erhalten ist. - Ein schönes Beispiel niederländischer Renaissance vom Anfang des 17. Jh. ist das efeuumrankte Haus der Äbte von Pelplin (Elisabethkirchenkasse Nr. 3). - Italienischen Einfluß zeigt die Fassade des Steffens'sche Hauses (19) Langer Markt Nr. 41), deren üppigen Reliefschmuck der Bauherr, der Bürgermeister Hans Speimann, 1609 von dem Rostocker Bildhauer Hans Vogt herstellen ließ.

Vollkommen erhalten im Äußeren und zum großen Teil auch im Innern ist das Uphagenhaus (20), Langgasse 12. Erbaut 1776 von dem Baumeister Johann Benjamin Dreyer für den Ratsherrn Johann Uphagen (gest. 1802), wurde es von diesem seinen Erben als Fideikommiß hinterlassen und von der Stadtverwaltung 1912 auf 90 Jahre gepachtet. Es ist nun ein sehenswertes Museum Danziger Wohnkultur des 18. Jh., in dessen mit vieler Kunst und großem Geschmack ausgestatteten Räumen ein lebendiges Bild vom Leben und Wohnen eines Danziger Patriziers ersteht. Zugleich kann es mit seinem für das Danziger Patrizierhaus typischen Grundriß als Musterbeispiel dienen für Art, Anordnung und Verwendung der verschiedenen Räume des Vorder-, Seiten- und Hinterhauses

Danzig, Führer durch Stadt und Umgebung von Dr. F. Schwarz, Seite 42.