Danzig Originale - Nachdrucke oder Fälschungen?
Kurt Holtz, Danzig.
Kein Ereignis hat wohl die Gemüter der Danzigsammler in den verflossenen beiden Jahren mehr bewegt, als das massenweise Auftauchen von Schrägaufdruckfälschungen in Danzig in der zweitel Hälfte des Jahres 1933. Nun ist Mitte Dezember v. Jahres der Vertreiber dieser Schrägdrucke ausser Strafverfolgung gesetzt worden wegen Mangels an Beweisen. In der Begründung vertritt die Oberstaatsanwaltschaft folgende Ansicht: Die drei Sachverständigen seien der Ansicht, daß die fraglichen Schrägaufdrucke falsch sind, wenn ihre Begründung sich auch teilweise widersprächen. Der Erkennungsdienst sei weder zu einem „ja“ noch zu einem „nein“ gelangt. Das Gericht selbst ist der Ansicht, daß aus dem Verlaufe der Voruntersuchung sich die Möglichkeit ergeben hätte, daß wahrscheinlich diese Schrägdrucke auf der Post nachgedruckt worden seien. Das Gericht hätte aber nicht zu entscheiden, ob die Marken falsch oder echt, sondern ob der Beschuldigte schuldig oder nicht schuldig sei etc ...
Die beschlagnahmten Marken sind den betr. Personen restlos wieder ausgehändigt worden. Es besteht die Möglichkeit, daß diese nunmehr in den Handel gelangen, die interessierten Kreise nach Rückgabe des Materials durch das Gericht die Ansicht vertreten, daß die Marken nunmehr eben echt seien. Ich halte es für meine Pflicht, heute zu dieser Sach nur kurz zu sagen, daß die fraglichen Schrägdrucke weder Originale noch amtliche Nachdrucke sondern rein private Nachdrucke und damit sehr gefährliche Fälschungen darstellen. In der nächsten Nummer des „Danziger Postwertzeichen“ werde ich meine Ansicht näher begründen.
Die Erinnerungsausgabe 1920/1930.
Kurt Holtz, Danzig.
Die sprunghafte Preisentwicklung dieser Ausgabe kam vielen Sammlern überraschend, hat sich doch der Verkaufspreis innerhalb weniger Wochen verdoppelt. Ich bringe nachstehend die amtlichen
Auflageziffern, die zeigen, daß bei 26 000 vollständigen Sätzen, die Auflage nur etwas mehr als doppelt so hoch ist, wie bei den „kleinen Innnendienstsätzen“, den Schrägdrucken von 2 Pfg - 80 Pfg. Bedenken wir ferner, daß diese Ausgabe jahrelang am Schalter erhältlich war und fast restlos postalisch verbraucht wurde, so können wir mit Sicherheit noch mit einem weiteren Steigen der Preise, besonders der postfrischen Werte rechnen,
5 Pf ............ 97 500 Stück.
10 „ ............ 97 500 „
15 „ ............ 97 200 „
20 „ ............ 54 700 „
25 „ ............ 57 000 „
30 „ ............ 39 500 „
35 „ ............ 37 300 „
40 „ ............ 38 500 „
50 „ ............ 26 000 „
75 „ ............ 27 500 „
1 G ............. 27 500 „
Das Danziger Postwertzeichen Nr. 1.
Mitteilungsblatt der Arbeitsgemeinschaft der Sammler Danziger Postwertzeichen im in- und Auslande. (A.S.D.P.).
Heft Nr. 1 - 05.03.1936 - Seite 3.
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Added: 08/05/2010
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