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Gallery » Das Danziger Postwertzeichen Nr. 4 » Über- und unterfrankierte Bedarfsstücke

der Sammler Danziger Postwertzeichen im In- Auslande.
Heft Nr. 4, Seite 64, 1. Dezember 1936, Abtlg. 1 Seite 40.

Noch eine Frage an Herrn Staatsrat a.D. Zander !

Meine alte Fragestellung „Fälschungen, private oder amtliche Nachdrucke?“, kann jetzt nach de Stellungnahme des Herrn Staatsrat a.D. Zander (siehe letzte Nummer des Danziger Postwertzeichens, in welcher ein amtlicher Nachdrucke als völlig ausgeschlossen bezeichnet wurde) vereinfacht werden. Die Fragelautet heute nur noch: Fälschungen oder private Nachdrucke?
Wenn auch nach philatelistischen Begriffen ein privater Nachdruck einer Fälschung gleichzusetzen ist, sich also praktisch durch eine Klärung auch dieser Frage nichts an der Tatsache ändern würde, dass die fraglichen Schrägdrucke völlig wertlos sind, so ist demnach eine Klärung auch dieser Frage deshalb wichtig, weil din diesem Falle das Gericht eine abweichende Meinung vertreten hatte, denn nach Ansicht des Gerichts sind private Nac hdrucke keine Fälschungen. Die zuverlässigste Auskunft können wir auch in diese Frage nur von dem ehemaligen Leiter der Post- und Telegraphenverwaltung erhalten, der als alter Sammler und Vereinsvorsitzender sicherlich sich auch schon seine eigene Meinung über den wahren Charakter dieser Schrägdrucke gemacht haben dürfte. Von meinen Gegnern höre ich immer nur die Behauptung: „Die Schrägdrucke sind echt“, aber noch keiner hat offen und frei seiner Behauptung den Beweis folgen lassen.
Alle interessierten Sammler- und Händlerkreise wären Herrn Staatsrat a.D. Zander für eine baldige und klare Stellungnahme zu obiger Frage dankbar.
Kurt Holtz.

Über- und unterfrankierte Bedarfsstücke !
Überfrankierte, zu hoch frankierte Briefe, Karten u.s.w. hat wohl schon jeder Sammler in der Hand gehabt und sich mehr oder weniger darüber geärgert. Denn zu den „Bedarfsstücken“ seiner nach Tarifen geordneten Briefsammlung u.s.w.kann er sie nicht gut legen, da sie philatelistischen Charakter zu deutlich verraten. In einer Sammlung von „echt gebrauchten“ Marken auf Brief fällt diese Schönheitsfehler schon weniger auf. Bei den noch nicht vollständig bekanntgewordenen Tarifverhältnissen Danzigs und die Vehältnisse der Inflationszeit wird man aber mit dem Urteil im Einzelfalle vorsichtig sein müssen.
Mir lag ein Vorläuferbrief nach Langfuhr, Absender Amtsgericht Danzig mit Zustellungsurkunde vor, am 5.7.1920 in Danzig, Postamt 5 aufgegeben, frankiert mit Mk. 1,30, im Vergleich zum Briefporto in Höhe von 0,40 Mk. zu hoch. (Ist nicht zu hoch, sondern richtig) Herr Neubrand berechnete das Porto auf Grund des Posttarifs vom 6.5.20 wie folgt:
Porto des Briefes Mk. 0,40
Rücksendung Mk. 0,40
Zustellungsgebühr Mk. 0,50
zusammen Mk. 1,30
Die Veröffentlichung der vollständigen Posttarife des Freistaats erscheint somit wohl angebracht,um die Möglichkeit einer genauen Einordnung zu bieten. (Die Portotarife bringe noch, soweit möglich, ist aber sehr schwierig.)

Das Danziger Postwertzeichen Nr. 4.
Mitteilungsblatt der Arbeitsgemeinschaft der Sammler Danziger Postwertzeichen im in- und Auslande (A.S.D.P.).
1. Jahrgang. Heft Nr. 4 - 1.12.1936, Seite 64.


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Added: 06/06/2010
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