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Gallery » Arge Danzig, Rundschreiben 227 - 2. Quartal 2010 » Über „geprüfte“ Danziger Portomarken 1921 – 1923

Prof. Dr. Udo E. Klein,
Am Stoß 36, 57234 Wilnsdorf-Obersdorf 10. März 2010.

>> Über „geprüfte“ Danziger Portomarken 1921 – 1923.

Zusammenfassend ergibt sich also, - wie schon erwähnt - dass beinahe alle bzw. viele während der Inflationszeit geführten Stempel der Postämter 2–5 und so unsinnige wie „Scheckamt“ und „LUFTPOST“ auch auf Portomarken – 'und zwar attestiert' – in den letzten 5 Jahren vorkommen. Wie eingangs schon auseinandergesetzt, sind dafür die Preise der 4. Preisspalte des Michel-Katalogs nicht gerechtfertigt. Auch der Prüfereinwurf‚ Man bemühe sich, den Danziger Infla-Sammlern eine Komplettierung ihrer Sammlungen auch im Hinblick auf die Portomarken zu ermöglichen’ (sog. Sindelfinger Bekenntnis 2008 beim Treffen ARGE/Prüfer) befriedigt nicht. Auch, wenn bei praktisch fehlendem Angebot - was bei meinen Ausführungen auch verständlich wird - die Bedarfspreise astronomisch würden, kann diese von INFLA BERLIN für die zeitgenössischen Prüfer favorisierte Ersatzlösung nicht unwidersprochen bleiben. Der mündige Sammler hat ein Recht, in Zukunft auf dieses Prüfverhalten auch öffentlich und im Michel-Katalog hingewiesen zu werden!

Die Abb. 2 setzt sich mit 7 verschiedenen Portomarkenabstempelungen 1921 – 1923 durch das Hauptpostamt Danzig 1 auseinander. Auch hier handelt es sich um in den vergangenen 5 Jahren als „echt“ und „zeitgerecht“ geprüfte und attestierte Abstempelungen mit Preisforderungen entsprechend der 4. Preisspalte des Michel-Katalogs.

Allgemeingut der Danzigsammler ist, dass die ganz überwiegende Zahl aller (Nach-)Portobelege 1921–1923 den Stempel Danzig * 1 s tragen. Rare Ausnahmen sind Entwertungen mit dem Stempel DANZIG * 1 x, gerade von dem Stempelgerät, das vielfältig in Danzig 1920–1923 missbraucht wurde und auf losen Marken nur als gefällig bzw. „zeitgerechte Abstempelung nicht prüfbar“ zertifiziert bzw. signiert wird. (Von mehreren Nachporto-Belgen aus der Sommerfeldt-Korrespondenz ist nur ein Brief mit dem Stempel DANZIG * 1 h auf der korrekten doppelten Nachfrankatur bekannt. Dieser Brief war schon 14 Tage zuvor aus Gelsenkirchen abgegangen. Anscheinend wurden bei seltenen Arbeitsverzögerungen auch andere Stempel eingesetzt.)

In der Abb. 2 handelt es sich nacheinander von links oben nach unten und rechts oben nach unten um folgende Stempel:

-  linke Seite;
Danzig * 1 k - - - auf Nr. P 20X - - - --.11.1923 - - 11–12 V (III).
(wahrscheinlich Bogenabstempelung).
Danzig * 1 n - - - auf Nr. P 29 II - - - 26.10.1923 - - 1–2 N (III).
Danzig * 1 s - - - auf Nr. P 23Y - - - 21.03.1923 - - 8–9 V (signiert).
-  rechte Seite;
Danzig * 1 t - - - auf Nr. P 26 II - - - 01.10.1923 - - 1–2 N (II) - (23 ohne Punkt).
Danzig * 1 t - - - auf Nr. P 21X - - - 11.05.1923 - - 8–9 (III) - (23 mit Punkt).
(rückdatierter Stempel!)
Danzig * 1 u - - - auf Nr. P 26 I - - - 2.11.1923 ----- (III).
Danzig * 1 x - - - auf Nr. P 6a - - - --.--1923 - - 8–9 V (nicht signiert).

In den Klammern: II = Dr. Oechsner, III = Soecknick.

Arge Danzig, RS 227, 2010, Literaturbeilage 663, Seite 4.


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Added: 19/05/2010
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