Gallery

Angeblich am 24.3.45 geflogene Feldpost aus dem Kessel Danzig:
[Martin Jenrich, Tel. 030-9914166, E-Mail: martin.jenrich@web.de]

Am 14. Februar 2010 endete ein ebay-Angebot, das den folgenden Brief beinhaltete, mit dem
Zuschlag von 156,66 €.

Angebotstext:
(geflogener) Feldpostbrief aus dem Kessel Danzig (war eingeschlossen ab 4.3.45), postalisch gelaufen am 24.3.45 mit Poststempel "Danzig Flughafen" sowie mit Feldpost-Stempel vom 22.3.45 - ohne Inhalt
Adressat: Fräulein Elfriede Wagner in (13a) Eichstätt/Bayern Absender: Soldat Herbert Wagner, Feldpostnummer 06214 (3. Batt. Flak -Reg. 411) Die Einheit stand im Oktober 1944 noch bei Modlin und zog sich bis nach Danzig zurück. Sehr selten !! Ungewöhnliche Frankierung, 50h Marke aus Böhmen & Mähren, evt. Flugpost-gebühr, wurde aber nicht abgestempelt (hat bei dem Chaos in den letzten Kriegswochen aber nichts zu sagen). Zustand ist altersgemäß gut.
Alles Original, die Echtheit wird garantiert (trotz Privatverkaufs ohne sonstige jegliche Gewähr -oder Garantieleistungen).

Einschätzung unseres Mitglieds Klaus Böhm:
Ein Flug ist m. E. nicht mehr möglich gewesen, da der Flugplatz lt. Akte ab 16.3.45 nicht mehr anfliegbar und geräumt worden war. Bei der Räumung ist aller Wahrscheinlichkeit auch das Postamt "mitgegangen"; es befand sich im Flughafengebäude.
Die Feldpostnummer ist korrekt. Am 20.3.45 lief die Post dieser FP -Nr. 06 214 (3.Batterie / Flak -Rgt. 411) über die Kenn-Nummer 233 = Feldpostamt 366 der Division Deneke; Einsatz bei Danzig! Das Feldpostamt 366 hat sich in Richtung Pommern abgesetzt und die Post vermutlich (?) an das Flughafen-Postamt übergeben.
Die Frankatur durfte nicht gestempelt werden, da sie aus Böhmen & Mähren stammt. Evt. sollte die Marke 5 Rpf für Flugpost ersetzen; Feldpost selbst war gebührenfrei.
Abtransport aller Post aus dieser Zeit war nur noch über See möglich!
M.E. also keine Flugpost, wohl aber Kesselpost.
Einen Ankunftstempel gibt es nicht, war auch nicht üblich.

Arge Danzig, Rundschreiben 228, Seite 2076.