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Gallery » Arge Danzig, Rundschreiben 229 - 4. Quartal 2010 » Eine Postkarte aus Osterwick

Stempel-Fälschung: Eine Postkarte aus Osterwick vom 1.9.1939
[Martin Jenrich, Tel. 030-9914166, E-Mail: martin.jenrich@web.de]

Bei ebay wurde am 12. 08. 2010 die nebenstehende Karte zum Startpreis von 1 Euro angeboten (Artikelstandort: Dinklage, D):
sehr gute Erhaltung, interessante Mischfrankatur dieser beiden Gebiete, gesendet ab Osterwick 1.9.39 nach München.

Am 22.8.2010 schlug der letzte der 6 Bieter zu: 18,70 Euro.

Wie man weiß, begann der 2. Weltkrieg am 1.9.39. Er war gut vorbereitet, wie außerdem bekannt ist. Aber so gut, wie diese Karte es uns mit dem aptierten Stempel von Osterwick und dem Datum 1.9.39, vormittags 9-10 Uhr, vorgaukeln möchte, nun auch wieder nicht. Der abgebildete Stempel kam erst ab 6.9.39 zum Einsatz.

Ein rückdatierter Stempel ist eine Stempelfälschung. Niemals können Rückdatierungen als "echt" anerkannt werden, da sie nur durch Verletzung der Dienstvorschrift durch einen Postbeamten unter Benutzung eines echten Stempelgerätes zustande gekommen sein können. Eine solche Rückdatierung ist auf keinen Fall als Gefälligkeitsentwertung einzustufen, auch wenn der Postbeamte "gefällig" gewesen ist.

Poststempel haben den Charakter einer Urkunde - wie eine Unterschrift.

Diese Karte, die m. E. auch nicht echt gelaufen ist, wurde teuer erkauft.

Einkreisstempel "TIEGENHOF" ohne Uhrzeit
[Matthias Bock, Tel. 040-27866686, E-Mail: info@lilaf.org]

Zwei Marken, die kürzlich in meine Sammlung fanden, werfen Zweifel an einer zeitgerechten Verwendung des Stempels auf.

Zu sehen sind Marienwerder Nummer 41 und 43, jeweils ausgegeben am 11. Juli 1920. Das Stempeldatum liegt etwa drei Wochen vor der Ausgabe und stammt auch noch von einem Ort, in dem die Marken gar nicht gültig waren!

Arge Danzig, Rundschreiben 229, Seite 2101.


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Added: 28/10/2010
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