Stalag XX B - ein Kriegsgefangenenlager im Wehrkreis XX:
- Danzig-Westpreußen -
[Bernd Marczinke, Tel. 06232-26204]
Während des Zweiten Weltkriegs gab es im Raum Danzig eine Reihe von Kriegsgefangenenlagern, so etwa das Marine-Durchgangslager (Marine Dulag) und das Marinelager (Marlag) in Gotenhafen. Das Kriegsgefangenenlager STALAG XX B befand sich zunächst bei Littschen, Kr. Marienwerder, ab ca. Februar 1940 in der Nähe von Marienburg. Neben den Zweiglagern Stalag XX B/Z in Danzig-Bischofsberg und in Danzig-Oliva existierte möglicherweise eine kleine Außenstelle bei den Focke-Wulf Flugzeugwerken, ebenfalls in der Nähe von Marienburg.
Das ursprüngliche Hauptlager aus Baracken und Zelten war von einem Doppelzaun mit Wachtürmen umgeben. Ein Verwaltungsgebäude und ein Krankenhaus wurden 1940 errichtet, vor allem durch Häftlingsarbeit. 1941 folgte ein Theaterbau. In diesem Lager waren hauptsächlich französische und britische Kriegsgefangene untergebracht, die auch zur Arbeit auf Bauernhöfen, in Sägewerken und Fabriken in der Umgebung eingesetzt wurden.
*- Einschreiben vom 28. Juni 1941 vom Kriegsgefangenen-Arbeitskommando in Krebsfelde bei Fürstenau an die Verwaltung des Stalag XX B in Marienburg.
Im Januar 1945, als sich die Rote Armee Marienburg näherte, begann die Evakuierung des Lagers. Mehr als 8000 Gefangene wurden in Richtung Westen getrieben. Dabei kamen viele durch Unterkühlung, Hunger oder Ruhr ums Leben. Personen, die zu schwach zum Weitergehen waren, wurden erschossen.
Arge Danzig, Rundschreiben 230, Seite 2124.
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Added: 07/01/2011
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