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Gallery » Arge Danzig, Rundschreiben 232 - 3. Quartal 2011 » Brief von Danzig nach Argentinien

Hohe Frankatur auf einem Brief von Danzig nach Argentinien.
6 x Mi-Nr. 210 (5 G) sowie Mi-Nr. 212 (1 G), 201 (75 Pf) und 194 (10 Pf) = 31,85 G.
ex Sammlung Ton Hulkenberg,

Nach der Inflationszeit wurde die Flugpostbeförderung eine beliebte Versendungsart. Innovation in Flugtechnik und Flugzeugkonstruktion machte es möglich. Die Beliebtheit dieser Versendungsart wuchs weltweit durch das Bedürfnis an schneller Kommunikation. Bedeutend war auch die immer mehr wachsende Korrespondenz mit Nord- und Südamerika. Durchgehende (non-stop-) Flüge konnten aber nur mit Zeppelinen durchgeführt werden. Viele philatelistisch beeinflusste Briefe und Karten sind heute noch zu haben, die aber oft überfrankiert sind. Die private oder wirtschaftliche Korrespondenz dagegen ist viel seltener, und deren verklebte Frankaturen sind fast immer korrekt. Für die Zeppelinflüge muss man die genauen Gebühren kennen. Zu dieser Zeit wurden die Luftpostgebühren oft per 5 g berechnet, und da konnten hohe Frankaturen entstehen. Zur Festlegung des Portos war nur eine Zusammenlegung von Land-, See- und Flugpost möglich.

Der Einschreib- und Expressbrief vom 29.8.1930 ging von Danzig 1 übers Auslandspostamt Danzig 5 (s. Rückseite) nach Frankreich, was man am Stempelabschlag "Toulouse Gare / Haute Garonne" oben rechts auf der Brief-Rückseite erkennen kann. (Der Abschlag ist fast völlig unlesbar durch den darüber gesetzten Maschinenstempel "VIA AEREA" von Buenos Aires.) Der Weg dieses Briefes war also Danzig-Toulouse-Marseille-Rio de Janeiro-Buenos Aires. Zwei Teilstrecken wurden mit Flugzeugen zurückgelegt: Danzig-Toulouse und Rio de Janeiro-Buenos Aires. Die Uberquerung des Ozeans von Marseille nach Brasilien erfolgte mittels Seepost. Der Brief erreichte Buenos Aires am 23. September 1930.

Für die Berechnung der Auslandsgebühr gilt die Portoperiode ab 20.3.1925 (s.T. Henn "Postgebühren der Freien Stadt Danzig", Seite 26). Die ersten 20 g kosteten 35 Pf, je weitere 20 g 20 Pf. Der Brief muss zwischen 70 und 75 g gewogen haben. Das Briefporto errechnet sich so: 35 Pf + 3 x 20 Pf + Einschreibgebühr 20 Pf + Eilzustellung 70 Pf. = 185 Pf. bzw. 1,85 G.

Die Luftpostgebühr - Portoperiode ab 10.2.1930 - für Karten und Briefe nach Argentinien über Frankreich betrug 2 G per 5 g (s. Theo Henn "Flugpostgebühren der Freien Stadt Danzig", Seite 33). Die Luftpostgebühr betrug also 15 x 2 = 30 G.
Gesamtgebühr: 30 G + 1.85 G = 31.85 G, die auch frankiert wurden.

Arge Danzig, Rundschreiben 232, Seite 2184.


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Added: 20/07/2011
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