>> Aus alten Zeitungen und Zeitschriften.
[Vorgelegt von Ronald van Waardhuizen, Tel. 00323-2251616; E-Mail: ronny@danzig.org]
Briefmarken-Rundschau:
Beilage Nr. 10 der "Danziger Zeitung" vom 19. August 1920.
>> Derselbe Herr legte uns gleichfalls zur Ansicht ein unteres Blockstück der 50-Pfennig-Marke vor. Auf einer Marke sind die ersten beiden Buchstaben des Wortes "Danzig" durch Umlegen des Papierstreifens auf die Rückseite des gummierten Bogens geraten, so dass die Eckmarke nur noch die Buchstaben "nzig" trägt. Es handelt sich also auch hier um einen allerdings sehr interessanten "Makulaturdruck".
Der 15-Pfennig-Wert ist, wie sich nachträglich herausstellt, auch in einer ganz blassen hellbraun-violetten Tönung zur Ausgabe gelangt, so daß man bei dieser Marke alle drei bestimmt ausgesprochenen Farbabarten zu unterscheiden hat.
Von dem interessanten Fehldruck "Danzia" auf 2 Mark (Kupferdruck blau) legte uns Herr Hohmann, Danzig, auch einen ganzen Bogen mit Plattennummer H 2376. 20/3 vor, bei der die erste Marke der letzten Reihe dergestalt gekennzeichnet ist.
Von derselben Seite wurde uns ein Bogen des 15-Pfennig-Wertes gezeigt, bei dem die letzte Marke in der siebenten Reihe ein fehlerhaftes "D" aufweist, das wie ein deutliches "T" anmutet.
"Briefmarkenfreunde Freistaat Danzig".
Am Montagabend, dem 16. d. M., hielt der Verein seine Hauptversammlung im "Hohenzollern" ab, die sehr besucht war. Der Vorsitzende begrüßte die Anwesenden, darunter einige Damen, und machte anschließend eine Reihe geschäftlicher Mitteilungen. Aus ihnen ist besonders hervorzuheben, daß der Verein gegen auswärtige unreelle Tausch-Sammler energisch vorgehen und nötigenfalls in den Briefmarken-Zeitungen öffentlich vor diesen Elementen warnen wird. Zur Aufnahme waren dem Verein acht neue Mitglieder vorgeschlagen, ein Beweis dafür, daß der Verein sich wachsender Beliebtheit erfreut und eine immer größer werdende Anzahl von Sammlern in sich vereinigt. Die Tauschobmann-Frage, deren Lösung bisher mit vielen Schwierigkeiten verknüpft war, wurde durch die einstimmige Wahl des Herrn Reher erledigt. Der Verein steht mit mehreren auswärtigen Vereinen zwecks Tauschsendungen in Verhandlung. Sobald diese eintreffen, werden die Mitglieder regelmäßig mit Auswahlsendungen beliefert werden. Zur Verlosung, die in jeder Hauptversammlung stattfindet, waren viele Gewinne eingegangen, von denen allein 30 Stück von der Briefmarkenhandlung A. Ehmer gespendet wurden. Den opferwilligen Gebern sei an dieser Stelle bestens gedankt. - Eine recht rege Debatte entspann sich über die vom Verein geplante Ausstellung von Postwertzeichen im Oktober 1920. Von mehreren Rednern wurde auf die Schwierigkeit hingewiesen, die ein solches Unternehmen mit sich bringt; vor allem sei die größte Sorge, ein geeignetes Lokal zu finden. Der Vorsitzende gab darauf eine längere Erklärung zur Entstehung des Projektes ab. Auch er hält die Lokalfrage für schwierig, hofft aber auf ein verständnisvolles Entgegenkommen der Behörden. Die Peinkammer erscheint nach fachmännischem Urteile für diesen Zweck wenig geeignet, weil es dort an Tischen, vor allem aber an Licht, mangelt. Jedenfalls darf gesagt werden, daß die Vorarbeiten zu dieser Ausstellung rüstig weiter schreiten und sich bereits heute ein vielversprechender kleiner Überblick über die zugesagten Ausstellungsobjekte darbietet.- Für die nächste Versammlung ist ein Vortrag eines unserer bedeutendsten hiesigen Sammler in Aussicht gestellt. - Anfragen und Auskunft erteilt bereitwillig der Vorsitzende Th. Reimann, Danzig, Langgarten 100, doch wird gebeten, Rückporto beizulegen.
F.B...d, Langfuhr. Die Ausfuhr von Briefmarken ist nicht ausdrücklich verboten, die Einfuhr nach Deutschland von Briefmarken aus dem Ausland, wozu auch Danzig gehört, erfordert aber eine besondere Bewilligung des Reichskommissars für die Einfuhr in Berlin W 30, Potsdamer Straße. Lassen Sie sich von ihrem deutschen Besteller ein ausgefülltes grünes Formular "Statistik des Warenverkehrs" senden, das auf den größeren Postanstalten und Steuerämtern erhältlich ist. Dieses Formular legen sie dann ihrem Markenbriefe bei, worauf die Zensurstelle auch Einschreibsendungen und Nachnahmen passieren läßt. Im Übrigen verweisen wir auf die Notiz in unserer Sammlerecke in Nr. 2, "B.B." unter Ed. R. Cassel.
Arge Danzig, Rundschreiben 232, Seite 2194.
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Added: 20/07/2011
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