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>> Eine Braunschweiger Schülerin in Danzig
[eingesandt von Günter Deinert, Tel.0531-331843, E-Mail: i.deinert@gmx.de]
In Danzig fuhren wir mit der Straßenbahn nach Heubude, an der Weichsel und Ostsee gelegen. Hier verlebten wir vier herrliche Wochen. Heubude befindet sich inmitten eines herben Kiefernwaldes, unterbrochen von schönem Laubwald mit sumpfigem Grund. Am schönsten jedoch waren unsere Wanderungen durch das mittelalterliche Danzig. Die Marienkirche hat mir am besten gefallen. Königlich ragt der kantige Turn von St. Marien über das Gewirr der Gassen, den Schiffen ein Wahrzeichen. Abends leuchtet der gewaltige Backsteinbau in der Sonne wie Purpur. Wir treten in das wuchtige Frauentor ein. Das Innere der Kirche ist in Dämmerung gehüllt. Durch die bunten Kirchenfenster fallen die letzten Strahlen der Abendsonne und lassen das Gold vom Hochaltar und der Rokokokanzel aufleuchten. In der Elftausend-Jungfrauenkapelle sehen wir ein hölzernes Kruzifix aus dem 15. Jahrhundert.
Ein anderes Meisterwerk der Marienkirche ist die astronomische Uhr. Dem Schöpfer dieser Uhr hat man die Augen ausgebrannt, damit er nie eine ähnliche Uhr schaffen könne. In der Marienkirche sind 120 kostbare Messgewänder aus dem 12. und 13. Jahrhundert ausgestellt. Der größte Schatz der Kirche ist jedoch das „Jüngste Gericht" von Hans Memling, das einst Paul Beneke mit seinem Schiff „Peter von Danzig" von den Engländern gekapert hat. Jeder steht still und andachtsvoll vor diesem Gemälde. Wir schreiten an den alten Kriegsfahnen vorbei, über die Leichensteine der Patriziergeschlechter dem Ausgang zu. Ein zweites Wahrzeichen ist das Krantor. Es ragt weit über die Mottlau hinaus.
Arge Danzig, Rundschreiben 241, Seite 2515.
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Added: 15/10/2013
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