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Gallery » Arge Danzig, Rundschreiben 241 - 4. quartal 2013 » Als der Russe nach Zoppot kam



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>> Filmaufnahmen des Polnischen Fernsehens
[Udo Mierau, Tel.05042-8528]

Außerdem sagte man mir die Übernahme der Fahrt- und Hotelkosten für mich und meine Frau zu. Ich gab meine Zusage, und am Samstag, dem 20.07.2013 fanden in Sopot (Zoppot) die mehrstündigen Dreharbeiten durch das polnische Fernsehen "TVP Gdansk" statt. Das Fernsehteam bestand aus zwei Kameraleuten und einem Beleuchter, der jungen deutschsprachigen Regisseurin Justyna Mazur sowie der deutschsprachigen Mitarbeiterin des „Muzeum Sopotu“ (Zoppoter Museum), Justyna Gibbs. Zunächst wurden Aufnahmen am Strandgelände gemacht, wobei man mich bat, über das tägliche Leben in Zoppot zu deutscher Zeit zu berichten. Danach ging ich mit dem Fernsehteam zu verschiedenen Plätzen des Ortes, an denen ich über die meistens schrecklichen Geschehnisse berichtete, die mit dem Einmarsch der Russen in Zoppot nach dem 23.3.1945 in Verbindung standen. Am Schluss der Aufnahmen fragte man mich, ob ich nicht wieder in meinen Geburtsort ziehen wolle. Ich antwortete, dass ich gerne zu Besuch in Sopot (Zoppot) weile, aber aufgrund meines Alters nicht mehr gedenke, den Wohnsitz zu wechseln. Die Filmpremiere ist noch im Herbst des Jahres vorgesehen, zu der ich schon eingeladen bin.

Als der Russe nach Zoppot kam.

In Zoppot besuchte ich ab Herbst 1944 die Volksschule (Pestalozzi-Schule) in der Adolf-Hitler-Straße (heute Aleja Niepodleglosci), an der Ecke Kleine Unterführung (heute ul. Marynarzy) gelegen. Der Schulunterricht wurde aber mit zunehmendem Näherrücken der russischen Front im Februar 1945 eingestellt. Ich erinnere mich noch deutlich an den Schultag am 29.1.1945, als einer meiner Mitschüler aufstand und zum Lehrer sagte: „Ich komme heute das letzte Mal in die Schule, denn ich fahre morgen mit meinen Eltern mit dem Schiff ‚Wilhelm Gustloff’ nach Westen.“ Damals wusste ich noch nicht, dass mein Vater Berechtigungskarten für die gleiche Fahrt erworben hatte. Am Abend des 30.1.1945 wurde mein Vater angerufen, und ihm wurde mitgeteilt, dass die „Wilhelm Gustloff“ in einer Stunde auslaufen werde und dass die Familie (meine Mutter und vier Kinder) noch nicht an Bord sei. Meine Mutter sagte darauf, dass sie nicht mitfahren werde, da sie sich nach der Geburt meiner jüngsten Schwester am 18.1.1945 noch zu schwach fühle, um auf das Schiff zu gehen. Diese Tatsache rettete uns mit großer Wahrscheinlichkeit das Leben, denn noch in derselben Nacht wurde das Schiff auf der Ostsee von drei russischen Torpedos beschossen und sank. Fast 10.000 Menschen ertranken in der Ostsee. Ich erinnere mich, dass die „Wilhelm Gustloff“ einmal 1943 und 1944 am Zoppoter Seesteg anlegte und ich sie besichtigte. 


„DIE POST“ (Universalanzeiger für Briefmarken-Sammler) Nr. 11 vom 5.11.1934 

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Arge Danzig, Rundschreiben , Seite 2517.


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Added: 15/10/2013
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