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Gallery » Rundschreiben 244 - 3. Quartal 2014 » Schrägaufdruck mit Unterrand?

Schrägaufdruck mit Unterrand?

[Martin Jenrich, Tel. 030-9914166, eMail: martin.jenrich@web.de]

Auf der 20. ASBIT-Auktion vom 21. Mai 2014 wurde folgendes Los angeboten:

Los-Nr. A20-295
Ausruf: 900 €
\"Kleiner Innendienst\", MiNr. 32 bis 40, postfrisch, Marken geprüft Schmutz, Krawczyk und Oechsner (das ist falsch, es handelt sich um Schüler)

Die MiNr. 39 trägt das Prüfzeichen von Schüler. Das kann eigentlich gar nicht sein, da im Schüler-Handbuch (6. Aufl. 2012) auf S. 46 unten steht: „Unterrand und rechter Rand wurden vor dem Aufdruck abgetrennt, da die deutschen Hunderter-Bogen nicht in die Danziger Druckmaschinen passten.“

In einer der größten Danzig-Sammlungen, die es jemals gab, nämlich der Hennig-Sammlung, befanden sich keine Schrägdrucke mit Unterrändern. Dazu passend ist auf S. 27 des Katalogs der 284. Köhler-Auktion, auf der der Teil 1 der Hennig-Sammlung angeboten wurde, ein postfrischer Bogen derMiNr. 35 mit abgetrenntem Unter- und rechtem Rand abgebildet.

Bei einer Abtrennung des Oberrandes hätten sich deutliche Verschiebungen des Schrägaufdrucks nach unten ergeben müssen, da der Oberrand größer als der Unterrand ist.

Ich nehme an, dass die dargestellte MiNr. 39 mit Unterrand mit einem Klischee hergestellt wurde, dass sich unrechtmäßig im Besitz von Woldemar Ruberg befand und mit dem er auch Schrägaufdrucke herstellte und in den Vertrieb brachte (und auch noch prüfte).

Die Marke ist also vermutlich eine Ruberg-Fälschung mit gefälschtem Prüfzeichen. Oder gibt es andere Meinungen?

 

Arge Danzig, Rundschreiben 244, Seite 2615.


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Added: 09/08/2015
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