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Gallery » Rundschreiben 247 - 2. Quartal 2015 » Die neuen Postwertzeichen

>>  >>  >> > Die Abschiedsserie von 1939

Im Deutschen Reich blieb die Abschiedsausgabe natürlich nicht unbemerkt. Aber der Satz und die zwei Ganzsachen waren an den Postschaltern nicht erhältlich. Es war schon eine kuriose Begebenheit, dass in einem kleinen Teil des Deutschen Reiches Marken im Umlauf und nirgendwo anders zu haben waren und auch nur dort Frankaturgültigkeit besaßen. Die Danziger Post wurde demzufolge mit Anfragen betr. Kaufs dieser Postwertzeichen überrannt, konnte dem aber nicht nachkommen (Abb. 3).

Letzten Endes entschloss sich die Reichspost-Direktion Danzig in Verhandlung mit der Reichspost, dass die Postwertzeichen ab 22. Oktober 1939 auch im übrigen Reich frankaturgültig wurden. Die Marken konnten nun ab November 1939 in der Versandstelle für Sammlermarken in Berlin käuflich erworben werden.

Für einen Danzigsammler sind natürlich nur die auf dem Gebiet der ehemaligen Freien Stadt Danzig abgestempelten Marken wichtig. Die Abschiedsausgabe und die Ganzsachen blieben bis 1.1.1941 gültig.

Die neuen Postwertzeichen
Die reichsdeutschen Postwertzeichen waren erst ab 1. Januar 1940 allgemein erhältlich und ab diesem Datum aus dem Gebiet der ehemaligen Freien Stadt Danzig frankaturgültig. Wie oben schon erwähnt, war der Gebrauch dieser Briefmarken zwischen Oktober und Dezember 1939 teilweise toleriert worden.

Auffällig ist der wiederholte Gebrauch reichsdeutscher WHW-Ganzsachenkarten ab Ende November 1939. Ein Grund könnte gewesen sein, dass es nicht mehr genügend Ganzsachen der Abschiedsausgabe gab. Deshalb wurden wohl notgedrungen Karten bei der Reichspost bestellt, oder die RPD Danzig wollte dem WHW entgegenkommen und gab den Danzigern die Möglichkeit, das WHW mit den 1939er Reichspost-Karten zu unterstützen.

Korrekt frankierte Ganzstücke mit Sondermarken aus dem Gebiet der ehemaligen Freien Stadt Danzig sind schwer zu finden. Dies gilt vor allem für die Sonderganzsachen. Karten für den Kameradschaftsblock der Deutschen Reichspost oder für den Europäischen Postkongress hat der Autor noch nie mit Danzig-Stempeln zu sehen bekommen. Auch die Hitler-Kopfkarten mit Propagandatext links unten sind - außer "der Führer kennt nur Sorgen usw." - fast nicht mit Danzigstempeln zu finden. Eigentlich merkwürdig, denn die meisten Sonderkarten waren laut Verfügungen bei den Postämtern mit RPD-Sitz zu haben.

Als Folge des totalen Kriegseinsatzes wird die Versandstelle für Sammlermarken in Berlin per 30. Januar 1943 geschlossen. Jeder, der noch Postwertzeichen für seine Sammlung beziehen möchte, muss nun mittels eines Sonderausweises seine Marken beim örtlichen Postamt bestellen und innerhalb von 2 Wochen abholen.

Die Stempelentwicklung
Die schon Anfang September begonnene Aptierung der Danzigstempel kam zwischen dem 18. und 25. November zum Abschluss. Mit der Verfügung 175/1944 erfolgte die Aufteilung Deutschlands in Postgebietsleitzahlen-Gebiete (PLZ). Die Notwendigkeit bestand, weil nach und nach die Postangestellten zur Wehrmacht einberufen wurden und ihre Vertreter - meist Frauen - nicht über die notwendigen Kenntnisse zur Postzustellung verfügten. Die Hinzufügung der PLZ wurde für Anschrift- und Absenderangabe verbindlich. Der Gau Danzig-Westpreußen, zu dem die frühere Freie Stadt Danzig nun gehörte, bekam die PLZ-Nr. 5a. Diese Zahl wurde auch in die Poststempel montiert. Es sind vor allem die Stempel aus der Danziger Innenstadt, die diese Erneuerung erhielten. Die große Vorstadt Langfuhr hatte nicht die PLZ 5a in ihren Stempeln. Auch die meisten Stempel außerhalb der Stadt Danzig kamen offenbar nicht für eine solche Erneuerung in Betracht.

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Rundschreiben 247, Literaturbeilage 193, 18. Februar 2015, Seite 3.


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Added: 04/09/2015
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