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Gallery » Arge Danzig, Rundschreiben 205 - 4. Quartal 2004 » 'Danzig' - Wie wertvoll sind 1,5 mm Adresslinie ?

>> Wie wertvoll sind 1,5 mm Adresslinie ?
[Dr. Werner Fricke]

Und nun zur P 38 III:
Ich habe in meiner Sammlung tatsächlich zwei gebrauchte Karten gefunden, deren kurzer Ergänzungsstrich eine von den Maßen der Ergänzungsstriche bei der P 381 und der P 3811 abweichende Länge aufweist, während das lange Teilstück der Ortslinie wieder 54 mm misst.

Im ersten Fall (Bild Nr. 05, Danzig-Neufahr-wasser), ist der Ergänzungsstrich 6 mm lang.

Im zweiten Fall (Bild Nr. 09, Werderlandschaft) besteht der 6 min lange Ergänzungsstrich aus zwei Teilstücken von 3,25 und 2,75 mm Länge.

Mit bloßem Auge ist der geringe Unterschied von 1,5 mm zur Gesamtlänge der Ortslinie und der Punktlinien bei der P 381 kaum noch auszumachen. Man sollte ihn daher m. E. getrost vernachlässigen und sich nicht für 1,6 mm den drei- bis vierfachen Betrag der P 381 aus der Tasche locken lassen. Dies gilt umso mehr, als der kurze Ergänzungsstrich bei der P 381 auch einmal nur 3,75 mm oder 4,25 mm anstelle der üblichen 4,5 mm messen kann. Oder sollte man deshalb noch eine P 38IV mit 57,75 mm langen Adresslinien und eine P 38V mit 58,25 mm langen Adresslinien im Katalog einführen ?

Ja, man könnte sogar weitere Differenzierungen vornehmen. Ich habe tatsächlich eine P 38 (Bild 011) gefunden, die gar nicht in mein schönes Bild passt. Bei ihr ist nämlich die Ortslinie aus drei Teilstücken zusammengesetzt, die 31,5 mm, 25,75 mm und 1,25 mm lang sind. Wenigstens ergibt die Gesamtlänge wieder 58,5 mm wie bei der Version I. Zwei weitere Karten weisen die Kombination 4,5 mm + 39,5 mm + 14,5 mm auf. Vermutlich gibt es weitere Kombinationen. Trotzdem gehe ich davon aus, dass die Normalversion der P 38 die Version I ist, bei der die Ortslinie aus einein Teilstück von 54 mm und einem Ergänzungsstück von 4,5 mm Länge besteht, die seltenem Version Il sich von dieser Version durch das doppelt so lange Ergänzungsstück unterscheidet und geringfügige Abweichungen nach unten oder oben der Version I zugerechnet werden sollten.

Für diese Einteilung spricht auch folgendes:
a) Die Bildpostkarten der Serie P 31 und P 32 weisen dieselbe für die P 38 I typische Stückelung der Ortslinie und dieselbe Gesamtlänge der Adresslinien auf. Es sind bisher nur zwei markante Abweichungen bekannt. Die P 31/03 und die P31/04 liegen außer in der Normallänge mit 67,5 mm messenden Adresslinien vor, in diesem Falle wird das längere Teilstück der Ortslinie durch einen Ergänzungsstrich vervollständigt, der mit 13,5 mm die dreifache Länge des üblichen Ergänzungsstriches hat. Dieser Abweichung ist so markant, dass sie nicht nur im Bildpostkarten - Katalog erwähnt, sondern auch im Hauptkatalog des Michel aufgenommen wurde.
b) Die beschriebene P 3811 nimmt eine Vordruck-Version vorweg, die bei den Bildpost-Son-derkarten zum 19. Esperanto - Kongress verwendet worden ist. Bei den Bildern der P 39 und der P 40 weisen die Adresslinien nämlich durchweg eine Länge von 63 nun auf. Die Ortslinie setzt sich da-bei wieder aus Teilstücken von 54 mm und 9 mm zusanunen. Natürlich gilt auch hier: Keine Regel ohne Ausnahme. Bei Bild Nr. 014 messen die Adresslinien wie bei der P 38 I nur 58,5 mm (Teilstücke der Ortslinie 54 mm und 4,5 mm). Ursächlich hierfür war offenbar die überbreite der Abbildung des Vollestagsgebäudes. Diese auffallende Abweichung wird bisher in keinem Katalog erwähnt, geschweige denn bewertet. Das erscheint auch überflüssig, das es die P 39/014 und P 40/014 offenbar nur in dieser abweichenden Vordruck-Version gibt.

Ergänzend sei erwähnt, dass sich bei Bild Nr. 012 der P 39 und P 40 der mir vorliegenden Karten das längere Teilstück der Ortslinie seinerseits aus zwei Teilstücken von 30 mm und 24 mm Länge zusammensetzt. Vielleicht werden auch hier noch weitere Stückelungen entdeckt.

Und noch eine letzte Anmerkung sei erlaubt. Es würde schon an ein Wunder grenzen, wenn man bei den Postkarten der allgemeinen Ausgaben keine Unterschiede in den Längen der Adresslinien und der Zusammensetzung der Ortslinie feststellen könnte. Die Normalversion scheint bei P 24 bis P 28 eine Gesamtlänge von 67,5 mm, bei der Ortslinie bestehend aus Teilstücken von 54 mm und 13,5 mm, zu sein. Ich habe aber auch Längen bis zu 71,5 mm gemessen. Zum Glück hat auch das bisher niemanden zu weitergehenden Differenzierungen veranlasst. Entsprechendes gilt für die P 33 bis P 37. Bei einer P 35 habe ich z. B. die Abmessungen 2,25 mm + 54 mm + 3 mm + 13,5 mm = 72,75 mm fier die Ortslinie gefunden. Die Normallänge für die Adresslinien scheint aber auch bei diesen Ganzsa-chen 67,5 min zu betragen.

Und auch bei der Dauerserie P 41 bis P 44 und einigen Bildern der P 45 finden sich noch Ortsli-nien, die eindeutig gestückelt - nicht gebrochen - sind.

Bleibt zu hoffen, dass die geschilderten „Kleinigkeiten" nicht zu weiteren Differenzierungen in den Katalogen fuhren, sondern, wenn überhaupt, allenfalls in einer Fußnote Erwähnung finden.

Anmerkungen der Redaktion:
Das von Herrn Dr. Fricke angeschnittene The-ma, was in einem Katalog erfasst werden sollte, ist sehr aktuell, weil derzeit der neue Band 5 „Ganzsachen" in Arbeit ist.

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Arge Danzig, Rundschreiben 205, Seite 1398.

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Added: 13/07/2007
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