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Gallery » Arge Danzig, Rundschreiben 188 - 3. Quartar 2000 » Prof. Dr. U. E. Klein: Schrägaufdrucke

Prof. Dr. U. E. Klein: Provozierende Ansichten eines Danzig-Sammlers

>> 4 Schrägaufdrucke (Mi.-Nr. 21-25, 32-40, 47)

Diese drei Werte sind also im strengen Sinne des Wortes keine Probedrucke, sondern zuletzt aus Platte IV evtl. für Museumszwecke angefertigt worden, übrigens in Farben, die den drei eingangs erwähnten Essay-Farben ähneln. Für die enge Verwandtschaft dieser Archiv- oder Museumsmarken untereinander spricht noch ein anderer Umstand: Jeder Wert trägt kleine Farbabklatschreste in anderer Farbe auf seiner Gummierung, jeweils entweder in grün oder rot oder auch schwarz, so dass man annehmen kann, dass sie unmittelbar nacheinander und noch in Eile angefertigt wurden!

Was sagt uns nun die obige Reihenfolge der fünf Druckplatten für den Kleinen Innendienst noch aus? Es ergibt sich, dass der „Probedruck" Mi.-Nr. 22 P aus dem Michelkatalog ebenfalls nicht am Anfang, sondern am Ende hergestellt worden ist. In Abbildung 7 wird das Feld 20 von Platte IV mit dem eingedrückten g des Wortes Danzig wiedergegeben beim roten und blauen Aufdruck dieser Doppeldruckmarke.

Die Mi.-Nr. 22 P kommt immer mit richtigstehendem blauem Aufdruck, übrigens von Platte IV in Form des Spätblaus vor, der rote Aufdruck ist entweder kopfstehend oder richtig in einem weiteren Arbeitsgang aufgedruckt worden und ebenfalls von Platte IV, wie schon erwähnt. In langen Jahren Sammeltätigkeit ist es mir auch gelungen, 19 Marken dieser Mi.-Nr. 22 P anhand der Plattenfehler der blauen und roten Aufdrucke in Form einer Platte IV teilweise zu rekonstruieren.

Abbildung 7 Mi.-Nr. 22 P, oben bordeauxroter, unten spätblauer Aufdruck, beide von Feld 20. Platte IV.

Auffällig ist dabei, und das wird noch später eine Rolle spielen, dass die 5. Reihe Platte IV zahlreiche waagerechte Felderbrüche aufweist, und zwar immer nur für den roten Auf-druck, welcher deswegen tatsächlich von einer langsam in die Brüche gehenden, also gealterten Platte IV erfolgt sein muss (Abbildung 11). Auch die Mi.-Nr. 38 von Platte IV weist teilweise und selten diese Brüche, wenn auch geringfügiger, entlang der 5. Reihe auf (Abbildung 12).

Zum weiteren Verständnis der Kleinen Innendienst-Fälschungen durch Ruberg ist es zunächst wichtig, sich nach dem Verbleib der also letzten Platte IV zu erkundigen, nachdem weitere Druckaufträge für die Schrägaufdrucke ja nicht mehr erfolgten. Zunächst noch ein Wort zu Angaben von Kurt Holtz [1939] und später Schüler in seinem Aufsatz: Danzig, die Schrägdrucke und ihre Fälschungen [1960] auf den Seiten 9 und 10.

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Rundschreiben 188, Literaturbeilage 996, 15. Juni 2000, Seite 7.


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Added: 22/11/2015
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