>> Hinweise für Einlieferungen bei Auktionen
[Dieter Zimmermann]
1d) Achten Sie auf die Mitgliedschaft in Einem der Berufsverbände.
2. Ermitteln Sie das Outfit der Kataloge Wie gut sind die Beschreibungen ?
Entscheidend für den Erfolg ist der Zuschlag, den Ihre Kollektion erhält. Dabei müssen Sie folgendes beachten:
2a) Sehen Sie sieh genau die Beschreibungen an. Wird sachgerecht beschrieben oder sind etwa nur allgemeine Standardtexte enthalten?
Ermitteln Sie, ob der Auktionator Ihren Sachverstand mit einbezieht oder ob das Haus aus sieh heraus sachgerecht beschreiben kann.
2b) Klären Sie vorher. ob Teile oder Belege Ihrer Kollektion auch abgebildet werden. Es ist sicher, dass sieh Abbildungen besser verkaufen als im Textteil erwähnte Positionen. Lassen Sie sieh die Mindestzahl von Abbildungen im Vertrag garantieren.
2c) Lassen Sie sieh bei der Beratung ein Versteigerungskonzept unterbreiten. Dabei ist es wichtig, dass bei bedeutenden Sammlungen ein Marketingkonzept vorliegt, damit Sie den besten Preis erzielen ( z.B. Erstellung einer Sammlerbiographie oder eine sachliche Aufteilung der Sammlung nach Punkten des Absatzmarketings).
Weiterhin sind die Ausruf preise entscheidend. Handelt es sieh bei dem Katalog Lediglich um einen Verkaufskatalog, bei dem die Preise bereits im Ansatz so hoch sind, dass sieh Gebote auf ein Minimum beschränken und ein Käuferinteresse nicht gewelkt wird oder handelt es sieh um Richtwerte, die bei einer Auktion um ein Vielfaches überschritten werden.
In jedem Fall ist der Katalog wichtig. Er macht in aller Regel über 80 % des Erfolges aus.
3. Der Erfolg im Auktionssaal
Es ist nicht unerheblich, wie viele Saalbieter ein Auktionshaus am Tag der Versteigerung hat. Wenn Sie dies nicht aus Erfahrung wissen, fragen Sie danach. Lassen sie sieh auch die Kommissionäre nennen. die während der Auktion anwesend sind. Wenn die Kommissionäre volle Bücher haben, füllt dies auch Ihre Kasse. Der Kommissionär könnte Ihnen über Saalbeteiligung Auskunft geben.
4. Die Organisation und Abwicklung der Auktion
Hier spielt besonders die Kundenfreundlichkeit eine Rolle. Nur wenn das Haus kundenorientiert arbeitet, wird auch Ihr Erfolg nicht ausbleiben. Lassen Sie sieh die Abwicklung erklären. Wie geht das Haus z.B. mit Reklamationen um und vor allem, wie hoch ist die Reklamationsquote?
Reklamationen entstehen meist durch schlechte oder unzureichende Beschreibungen. Was nützt der beste Erfolg, wenn der Bieter die Ware reklamiert oder gar zurück gibt? Wenn möglich, besuchen Sie das Haus Ihrer Wahl und liefern Sie persönlich ein. Stellen Sie mit dem Haus bei der Besichtigung sicher, dass alle Positionen erfasst und quittiert sind. Es kommt vor. dass bei der Besichtigung durch Bieter Ware entwendet wird. Dagegen sind gute Häuser ausreichend versichert. Lassen Sie sieh bestätigen, dass eine solche Versicherung besteht und lassen Sie sieh im Zweifel die Police zeigen. Fragen Sie auf jeden Fall danach, ob die Ware durch das Auktionshaus versichert ist.
Atteste wirken sieh häufig verkaufsfördernd aus. Sie machen aber dann keinen Sinn, wenn das Attest teurer ist als der Mehrerlös. Legen Sie in der Hauptsache bei der Einlieferung mit dem Auktionator fest, für welche Position ein Attest erforderlich ist. Es kann auch vorkommen, dass sieh dies erst nach der Einlieferung ergibt. Nehmen Sie für diesen Fall in den Vertrag auf, dass man diese Atteste und deren Erstellung mit Ihnen abspricht. Verlangen Sie die Kopie der Rechnung des Prüfers. Dies ist Ihr gutes Recht.
5. Die Auszahlung an Sie durch das Auktionshaus
Diesem Punkt sollten Sie einen hohen Stellenwert einräumen. OH geht es Auktionatoren nur darum. Ihre Sammlung hereinzuholen. Was dann folgt, ist nicht selten ein langwieriger Auszahlungsprozess. Folgende Zeiten müssen Sie einplanen: 4 bis 6 Wochen im Inlandsgeschäft und bis zu 10 Wochen nach der Auktion im Auslandsgeschäft. Das Auktionshaus ist auf der einen Seite darauf angewiesen, den Zahlungseingang der Gebote abzuwarten und auf Reklamationsfristen Rücksicht zu nehmen. Dafür sind 4 bis 6 Wochen ausreichend. Bei Auslands geboten kann sieh diese Frist bis 10 Wochen hinauszögern. Grundsätzlich kann ein Auktionshaus nach 4 Wochen eine Zwischenabrechnung erstellen und darauf einen Abschlag auszahlen. Es folgt dann 10 Wochen nach der Auktion die Endabrechnung. Dann ist auch der Rücklosverkauf für die Abrechnung endgültig abgeschlossen. Ein seriöser Auktionator arbeitet niemals mit Ihrem Geld, doch Schwarze Schafe gibt es überall, so auch hier.
6. Der Rücklosverkauf
Leider gibt es viele Bieter, die aus Prinzip diesen Verkauf abwarten, um ein zusätzliches „Schnäppchen" zu machen. In jedem Fall aber sollten Sie mit dem Haus absprechen, wie hoch der Nachlass auf nichtverkaufte Lose sein soll. Die Regel ist ein Nachlass von 10 %. Es gibt Häuser, die nicht selten höhere Nachlässe anbieten.
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Arge Danzig, Rundschreiben 203, 2. Quartal 2004, Seite 1364.
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Added: 18/07/2007
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