>> Neue Stempel und Neues zur Danziger Postgeschichte
Eine weitere Entdeckung betrifft Groß Plehnendorf. Im Katalog ist unter der Nr. 1 a ein Einkreisstempel ohne, unter Nr. 1 b ein solcher mit Stundenzahlen aufgeführt, und zwar in unterschiedlichen Zeiträumen (und unterschiedlichen Abmessungen !) Das ist schon erstaunlich, weil diese Typen sonst immer parallel verwendet wurden (ohne Stundenzahlen meist als Ankunftsstempel). Vom zweiten Zeitraum (mit Stundenzahlen) hatte ich bisher keine Abbildung. Nun liegt mir eine Kopie vor, aber es ist ein anderer Stempel ! Ohne viele Worte hier die beiden Abbildungen:
Es ist also festzuhalten:
Der 1. Stempel kommt nur ohne Stundenzahlen im Zeitraum des bisherigen Stempels Nr. 1a vor; er erhält die neue Nummer 1.
Der 2. Stempel kommt nur mit Stundenzahlen (bisher) im Zeitraum des Stempel Nr. lb vor; er erhält die Nummer 2. Bisheriger Stempel Nr. 2 wird nun Nr. 3.
Und die Erkenntnis: Man kann gar nicht genau genug hinsehen, denn durch die Angabe unterschiedlicher Abmessungen im Katalog hätte sich eigentlich eine entsprechende Frage ergeben müssen!
Eine weitere Neuentdeckung machte ich bei Neuteich nur durch Zufall. Bei Durchsicht einiger Belege konnte ich das Datum eines Stempels nicht genau erkennen. Bei genauerer Untersuchung fiel mir eine andere optische Wirkung des Stempels auf. Als ich dem nachging. stellte ich eine andere Stempeltype fest. Hier die beiden Abbildungen:
Der ältere Stempel (bisher festgestellte Daten 1875 - 10.6.90) ist etwas kleiner (25 mm), hat ein schmaleres N und kleinere Buchstaben W/PR.
Der folgende Stempel (6.10.93 - 30.1.94) ist etwas größer (25,5 mm), hat ein breiteres N und vor allem größere Buchstaben W/PR.
Die Stempel sind nicht auf Anhieb zu unterscheiden; man muss schon etwas genauer hinsehen. Für weitere Daten (möglichst mit Kopien) wäre ich dankbar. Die bis jetzt nachgewiesene Verwendungszeit des zweiten Stempels ist sehr kurz.
Aufgrund der Auswertung der Postamtsblätter der Freien Stadt Danzig von 1922 bis 1939 konnte ich weitere Daten im Rahmen der Postgeschichte ermitteln. Im Augenblick interessant sind folgende Daten:
Die Postanstalt in Gemlitz wurde nicht schon 1929, sondern erst mit Ablauf des 30.6.1932 geschlossen.
Auch bei der Einrichtung einer Poststelle in Bergfrieden hatte sich wohl ein Fehler eingeschlichen: Diese ist nicht am 1.4.1937, sondern erst am 1.6.1937 eröffnet worden.
Das Postanweisungsamt, von dem bisher erst ein Stempelabdruck vorliegt, wird schon Ende 1924 erwähnt.
Die Postagentur in Glettkau war eine Posthilfstelle, die nur in den Sommermonaten in eine Postagentur umgewandelt wurde und dann einen Aufgabestempel benutzte. Erst ab Sommer 1929 wurde daraus eine „Dauer" postagentur.
Und schließlich: Für die Zeit vom 15.6. - 11.9.1937 wird die Einrichtung eines Zweigpostamtes im Kurhaus von Zoppot gemeldet. Wir kennen diese Einrichtung als „Zoppot 2" bisher aus den Ortsverzeichnissen I von 1941 bis 1944. Es wäre interessant festzustellen, ob dort auch abgestempelt wurde und welcher Zoppoter Stempel hierzu benutzt wurde.
Arge Danzig, Rundschreiben 186, Dezember 1999, Seite 1143.
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Added: 20/11/2015
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