>> >> >> Kleine Stempelkunde von Danzig
Teil 3: Stempel der Poststellen (II)
• Den Stempel der Type 3.2 a von Tiegenhagen/über Tiegenhof (1.11.1934) könnte man auch unter Form 3.1 a einordnen; er hat lediglich einen kürzeren Trennstrich und etwas größere Schrift. Auch Tiegenhagen wurde aus einer Postagentur umgewandelt.
• Auch Type 3.3 a ist ein Einzelgänger; es gibt ihn nur von Güttland/über Hohenstein (1.1.1936) mit Inschrift in Grotesk; auch Güttland war vorher Postagentur.
• Die Postagentur mit einfacherem Betrieb Bodenwinkel ist zwischen Oktober 1938 und Mai 1939 zur Poststelle (über Tiegenhof) umgewandelt worden. Die (Stempel-)Verhältnisse in Bodenwinkel um diese Zeit sind noch nicht bekannt. Es soll laut Katalog einen Z 2-Stempel gege-ben haben. Aber wie sah er aus? Bei Ingebrauchnahme vor September 1939 (was wahrscheinlicher wäre) müßte es ein Stempel der Form 3.2 a gewesen sein, wenn danach, ein Stempel in ei-ner aptierten Form bzw. ohne Zusatz „Freie Stadt Danzig".
Alle vorgenannten Stempel haben die Zusatzbezeichnung „Freie Stadt Danzig". Da mit dem Ein-marsch der deutschen Truppen die Freistadtzeit und damit auch deren Bezeichnung in den Stempeln endete, mußten bei allen Inschriften „Freie Stadt Danzig" die Worte „Freie Stadt" entfernt werden.
Dies wurde ganz unterschiedlich gehandhabt. Schon bei den Tages-Aufgabestempeln kennen wir unterschiedliche Aptierungen. Während in den KBo-Stempeln nur die Klammern und die Worte „Freie Stadt" entfernt wurden, ist in den K2S-Stempeln die Gesamtinschrift „Freie Stadt Danzig" (vielleicht aus Symmetriegründen?) entfernt worden. Bei diesen Metallstempeln wurden die Aptie-rungen in der Stempelfabrik oder einer Feinmechaniker-Werkstatt vorgenommen. Bei den Gummistempeln der Poststellen konnte man aber selbst „säbeln". Welche Unterschiede dabei herausgekommen sind, möchte ich hier darstellen:
• Die einfachste (Behelfs-) Methode wäre gewesen, beim Stempelabdruck ein Stückchen Papier an die Stelle zu halten, wo vermutlich die Worte "Freie Stadt" abgedruckt worden wären. Dieses Verfahren ist vielleicht bei Altmünsterberg angewendet worden, weil nach bisherigen Erkenntnissen beide Formen (nicht aptiert und aptiert) zur gleichen Zeit vorkommen sollen. Die Sachlage ist aber noch nicht endgültig geklärt.
• Meist wurde aber in unterschiedlichem Umfange eine Aptierung vorgenommen. So sind bei den LPÄ Schöneberg und Tiegenhof nur die Worte „(Freie Stadt" mehr oder weniger gut entfernt worden, was zu den Typen 3.1 b (Neukirch) und 3.2 b (Tiegenhagen) geführt hat.
• Bei Güttland wurde der gesamte Zusatz „Freie Stadt Danzig" entfernt. Dieser Stempel ist als Type 3.3 b wiedergegeben.
Von Schönhorst ist kein aptierter Stempel bekannt; ein Abdruck vom 9.4.1940 ist vollständig. Wie der im Katalog genannte Abdruck vom 15.1.1943 aussieht, entzieht sich derzeit meiner Kenntnis.
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Rundschreiben 183, Literaturbeilage 985c, 15. März 1999, Seite 40.
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Added: 18/11/2015
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