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Die damalige „Aufklärung** ist interessant. Die Marken sind anschließend in größerer Auflage (knapp unter 500 000 und mehr) erschienen. Des­sen ungeachtet hatten die kleinen Werte, auch als „Beifrankatur“, kaum einen Frankatursinn. weshalb sie echt gebraucht auch so teuer sind.

Vorphila-Briefe aus Danzig
[Ton Hulkenberg]

Ein „D" auf Briefen aus Danzig

In der Abbildung 2 auf der Titelseite ist ein Brief vom 15. 3. 1811 abgebildet, bei dem Ober dem Namen „Schyler“ ein „D" zu sehen. Auch auf Abbildung ? auf der Titelinnenseite (ein Brief vom 1. 8. 1811) ist Mitte oben eine Art von „D" zu sehen und schließlich auf Abbildung 4 auf der Titelinnenseite (ein Brief vom 3. 6. 1811) ist in der Mitte unter dem „n" von „van“ vermutlich auch ein „D" er­kennbar. Alle „D“ sind in roter Tinte.

Frage 1:
Ist der Kritzel tatsächlich ein „D" und stellt es die Herkunftsbenennung „Danzig" dar? Auf einem Brief aus Danzig via Hesse von» 21. 1. 1809 ist ein solches „D" nicht vorhanden.

Alle drei Briefe gingen ins Ausland. Wie be­kannt, waren Aufgabestempel in Preußen noch nicht eingeführt. Die Briefe im Transit durch deut­sche Länder waren mit einem Stempel zu versehen, der das l.and anzeigte, aus welchem sie kamen. Deshalb ist auf diesen Briefen der Stempel „HESSE" abgedruckt worden.

Frage 2:
Wenn das „D" die Herkunftsbezeichnung von Danzig ist. wann wurde dieses „D" dann eingeführt und bis wann wurde es angewandt?

Da ich in der Arge vielfach Briefe mit dem Stempel „HESSE" gesehen habe, sollte es doch möglich sein, andere Briefe mit einem solchen „D" ausfindig zu machen und die Daten zu sichern.

Frage 3:
Kommt das „D" nur auf Briefen ins Ausland vor oder auch auf Briefen innerhalb Preu­ßens? Siehe dazu „Brief Au Roi“ (Ex-Sammlung Apitz). Dieser Brief (Abbildung I auf der Titelsei­te) ging von Danzig nach Marienwerder und trägt auch ein rotes „D", ziemlich gut vergleichbar mit dem von Abbildung 2. Da der „Au Roi"-Brief nur ein Umschlag (ein Paketbegleitbrief) ist, kann er nicht datiert werden.

Vielleicht ist es auch möglich, den „Au Roi" - Brief mit den HESSE-Briefen in Verbindung zu bringen und so eine Datierung für diesen Brief zu bekommen.

Ich möchte die Mitglieder bitten, ihre Sammlun­gen durchzusehen mit Blick auf das Vorkommen eines „D“ auf Briefen im Jahre 1811 ins Ausland oder innerhalb Preußens und die entsprechenden Daten an die Redaktion des Rundschreibens zu melden.

Ich bedanke mich im Voraus lur Ihre Mithilfe.

Zusatz der Reduktion:
Die Vermutung, das „D" könnte eine Abkürzung für „Danzig" sein, ist zunächst einleuchtend. Da es aber keine international bekannte Abkürzung gab. muss die Frage doch lauten: Wem hätte eine solche Abkürzung überhaupt geholfen, wenn sie doch kei­ner (außer den Danziger Postbeamten) deuten konn­te?

MiNr 132: Neuer Plattenfeh­ler?
Unser Arge-Mitglied Reinhold Schulte in den Bäumen legte eine MiNr 132 (100 Mark Kleinrentnerhilfe) vor, die einen vermutlichen Plattenfehler aufweist.

In der Abbildung 9 auf der Titelinnenseite ist die Marke in normaler und in 4-facher Größe abge­bildet. Die von Herrn Wolff als „Rauchfahne" be­zeichnete Stelle ist von mir zwecks besserer Er­kennbarkeit rot eingefärbt worden.

Die Marke ist im Buchdruck gedruckt, d.h., alle druckenden feile sind erhaben. Wie kommt nun ein Fehler ins Klischee, der zusätzlich einen erhabenen Teil erzeugt? Ich bin in dieser Hinsicht bei Buchdruckmarken sehr vorsichtig. Der Form nach (siehe Vergrößerung) könnte es sich eher um einen Teilabdruck eines Klischee-Nagels handeln.

Ein Nachschlag im Schüler-Handbuch bringt die Erklärung. Dort ist bei der MiNr 132 auf Feld 35 ein „Klischeenagelabdruck rechts" aufgeführt. Ich denke, das ist hier der Fall.

Besitzt noch jemand diesen Fehler? Ich habe bei meinen Dubletten keine entsprechende Marke ge­funden.

 

Arge Danzig, Rundschreiben 202, 1. Quartal 2004, Seite 1352.


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Added: 19/07/2007
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