Galerie

1914 bis 1918 Erster Weltkrieg

Durch die Ermordung des Österreichischen Thronfolgers Erzherzog Franz Ferdinand am 28.6.1914 in Sarajevo wurde mit der österreichischen Kriegserklärung an Serbien der Erste Weltkrieg ausgelöst. Der Beginn des Ersten Weltkrieges brachte die Aufhebung des Postgeheimnisses mit sich. Im Postamt 5 von Darzig richtete das XVII. Armeekorps eine Postüberwachungsstelle für die Postserdungen von und nach dem Ausland ein. Es wurden zur Kennzeichnung der Zensur verschiedene Stempel benutzt.

Die Zensurstelle in Danzig ist meiner Meinung nach schon vor Kriegsbeginr eingerichtet worden. Die ersten zensierten Briefe tragen Aufgabedaten ab 16.7.1914 in verschiedenen Orten in Rußland aufgegeben. Diese Briefe hätten Danzig schon vor dem 1.8.1914 Kriegbeginn mit Rußland, passieren müssen. Für Deutschland wurde mit der Briefzensur ein neues Gebiet erschlossen. Frankreich hatte tei der Postüberwachung bereits umfangreiche Erfahrungen während der Kriege in Vrika gesammelt. England erfand die systematische Postüberwachung während des Eurenkrieges.

Zu den ersten geprüften Briefen dürfte der Einschreibbrief aus Petersburg vom 16.7.1914 nach Barcelona (Abb. 20 Seite 12) zählen. Der Brief hat neben den Zensurstempeln der Abb. 3 und 4 einen handschriftlichen Vermerk auf der Rückseite "Miqitärischerseits und nach Kriegsrecht geöffnet. Überwachungsoffizier" (Unterschrift). Dieser Text war das Vorbild für den später gefertigten fünfzeiligen Stempel der Abb. 5. Auf der Anschriftseite ist ein Zweizeiler "kegen Kriegszustand / zurück" (zwischen zwei Händen Abb. 13). Der Stempel wurdE annulliert, daher hat der Brief Barcelona erreicht, wie der Eingangstempei auf der Rückseite beweist. (Datum der Ankunft unlesbar). Der Brief wurde nach Prüfung mit Postsiegelmärken "Kaierliches Postamt 5 BHF." (Abb. 21) verschossen. Die später geprüften Briefe mit dem Zensurstempel (Abb. 5) sind mit einem Weißen Verschlußzettel "Kaiserliches Postamt Danzig 5" versehen (Abb. 22).

>>  >>  >>

Rundschreiben 174, Literaturbeilage 976, 1.11. 1996, Seite 7.