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>> Der Briefmarkenkrieg zwischen Polen und der Freien Stadt Danzig 1938-1939

Briefmarke erhoben hatten, obwohl die Briefmarken im direkten Zusammenhang mit diesen beiden Ländern standen.

Am 19. November hatte der Gauleiter der Freien Stadt Danzig, Albert Forster, den deutschen Außenminister Von Ribbentrop einen Brief gesandt, in dem auf die polnischen Briefmarken hingewiesen wurde. Forster schrieb, daß die Briefmarken sowohl die deutsch-Danziger Gefühle wie die Gefühle der Deutschen im Deutschen Reich verletzten. Er bat Von Ribbentrop, eine Protestnote an den polnischen Botschafter in Berlin zu senden. Forster schrieb auch an den Reichspropagandaminister Goebbels über die Beurteilung dieser Angelegenheit in der Presse.

Während Besprechungen mit dem polnischen Botschafter in Berlin Lipski wies Von Ribbentrop tatsächlich darauf hin, daß die Gefühle der deutschen Bevölkerung in Danzig durch die Briefmarken verletzt wurden. Lipski wußte nicht, worum es sich handelte, und versprach Erkundigungen einzuziehen. In einem zweiten Gespräch am 2. Dezember erklärte er, daß auf den Briefmarken nur historische Ereignisse abgebildet waren, die darum nicht verletzend sein konnten. Weil es sich hier um eine Sonderausgabe handelte, glaubte er, daß die Briefmarken nur kurze Zeit verkauft werden sollten. Berlin drängte aber auf das Zurückziehen der Briefmarken.

Die deutsche Botschaft in Warszawa erhielt am 29. November einen Brief, in dem befohlen wurde, die Frage beim polnischen Außenministerium zur Sprache zu bringen. Vor allem sollte man Einspruch gegen die 15 -Groszy Briefmarke erheben, aber man sollte auch die Briefmarken für die polnische Post in Danzig nicht vergessen. Man sollte versuchen zu erreichen, daß die Briefmarken zurückgezogen werden sollten.

Das polnische Außenministerium teilte Mitte Januar mit, daß man an die Postämter in Polen keine neue Briefmarken senden würde. Nur die geringen Bestände, die noch in den Postämtern waren, sollten weiterhin verkauft werden. Die 15 -Groszy Briefmarke werde man in Zukunft so ändern, daß die Symbole der deutschen Unterwerfung bei der neuen Briefmarke nicht mehr sichtbar seien. Die Briefmarken für die polnische Post in Danzig wurden nicht ersetzt. Diese Briefmarken hatten keine politische Bedeutung; der Handel zwischen den Polen und den Danziger Bürgern war ein Kennzeichen der wirtschaftlichen Bedeutung Danzigs für Polen.

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Rundschreiben 162, Literaturbeilage 953, 22.12.1993, Seite 7.


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Added: 03/11/2015
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