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Gallery » Arge Danzig, Rundschreiben 160 - Juli, August, Sept. 1993 » Die Einverleibung Danzigs in den preußischen Staat

>> Der Kampf um die Selbständigkeit des Danziger Postamtes

1661 kam zusätzlich ein Vergleich zustande. der jeglichen Eingriff in das Postregal des benachbarten Staates verbot. Zehn Jahre lang konnte sich dieser Vertrag bewähren. Erst der Krieg zwischen Brandenburg und Schweden beeinträchtigte den Postbetrieb. Da der Kurfürst mit seinen Truppen Stettin belagerte, mußte die Post von Danzig über Berlin nach Hamburg geleitet werden. Die brandenburgische Post erhob zusätzlich zur deutlich längeren Beförderungszeit, für diese Briefe das doppelte Porto Hamburg und Danzig versuchten unabhängig von der brandenburgischen Post die Briefe zu befördern, was allerdings nicht gelang. Nach Beendigung der kriegerischen Auseinandersetzungen wurde die Post wieder gemäß den Bestimmungen von 1661 befördert.

Erst nach dem Tode des Großen Kurfürsten ( 1688 ) versuchte von Gratta, den Einfluß der brandenburgischen Post zurückzudrängen. 1698 wurde bei einer Zusammenkunft zwischen dem brandenburgischen Kurfürsten Friedrich III ( ab 1701 König Friedrich 1 in Preußen ) und dem sächsischen Kurfürsten Friedrich August ( frisch gewählter König von Polen ) vereinbart, ab sofort in Danzig gemeinsam einen Postmeister zu unterhalten, der jedoch brandenburgischer Staatsbürger sein sollte. Diese Position erhielt Christian Hetscher, der bis dahin Sekretär des brandenburgischen Staatsrates Fuchs gewesen war. Ihm vorgesetzt war immer noch Paul von Gratta als polnischer Generalpostmeister.

1702 erwarb Hetscher ein geräumiges Haus am Langen Markt und verlegte das Postamt von der bislang genutzten, sehr kleinen Postbude dorthin. Ab 1705 wurde die Fahrpost zwischen Danzig und Königsberg, welche seit 1694 existierte, in dem neuen Posthaus abgefertigt. Da die Stadt Danzig die Auflage erhielt, ebenfalls ein geräumiges Posthaus für die Reitpost zur Verfügung zu stellen und dies nicht in die Tat umsetzen konnte, wurde die Reitpost ab 1710 ebenfalls im Hetscherschen Haus abgefertigt.

Als Paul von Gratta 1712 starb. war dem Sohn des Generalpostmeisters in Warschau Sardy, ein Schwager von Gratta's. die Generalpostmeisterstelle in Danzig übertragen worden. Innerhalb kürzester Zeit konnte er Hetscher durch Intrigen zu Fall bringen. Im Frühjahr 1714 erwarb er in Danzig nahe der Börse ein Haus, welches in aller Stille als Posthaus eingerichtet wurde. Wenig später konnte Sardy die Post in Danzig wieder vollständig übernehmen. Der preussische König Friedrich Wilhelm I war des langen Streites um das Danziger Postamt leid und ließ das Haus, welches Hetscher erworben hatte, wieder verkaufen. Der Dienst im nun wieder von Brandenburg-Preußen unabhängigen Postamt wurde gewissenhaft versehen, um dem preußischen König keinen Anlaß zu geben, erneut eigene Staatsinteressen in Danzig durchzusetzen zu wollen.

Bis zur ersten polnischen Teilung im Jahre 1772 gab es auch keinerlei Streitigkeiten mehr, auch dadurch begünstigt, daß der ab 1740 in Preußen herrschende König Friedrich II, der Große, durch die schlesischen Kriege andersweitig gefordert war.

Die Einverleibung Danzigs in den preußischen Staat 

Am 27. September 1772 huldigten die Stände von Polnisch-Preußen im Ordensschloß von Marienburg dem preußischen König Friedrich lt. Lediglich die Stadt Danzig blieb weiter polnisch. Das ehemals polnische Gebiet wurde als Provinz Westpreußen dem preußischen Staat einverleibt und Friedrich 11 konnte absofort den Titel "König von Preußen" tragen.

Schon im Juni 1772 hatte der König den Auftrag zur Errichtung der Post in Westpreußen erteilt. Dies wurde nun mit aller Macht angegangen Zur vollständigen Isolation des polnischen Postamtes in Danzig sollten die Postkurse an Danzig vorbeigeleitet werden. Dirschau wurde zum Knotenpunkt der angelegten Kurse. Von hier aus lief der Kurs in Richtung Osten über Marienwerder nach Königsberg, der Kurs in Richtung Westen über Stolp nach Stettin. der Kurs in Richtung Süden über Bromberg und Cüstrin nach Berlin. Direkt vor den Toren der Stadt Danzig wurde in Stolzenberg ein Oberpostamt eingerichtet welches an alle preußischen

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Rundschreiben 160, Literaturbeilage 949, Seite 5.


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Added: 01/10/2015
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