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Der kleine Strich am Kopf des g
Oben: Reproduktion der Zeichnung aus der Holtz-Broschüre, rechts davon ein Ausschnitt mit dem kleinen Strich am Kopf des g.
Plattenfehler, -brüche, -merkmale, Abarten oder wie immer man diese Erscheinungen benennen mag, können entstanden sein
- bis zur Fertigstellung der Pappmatrize. Diese Merkmale werden beim Ausfüllen mit Schriftgußmasse ewig wiederholt. Dazu gehören z.B. der auf dem 4. Feld jedes waagerechten Zehnerklischees besonders große, tiefsitzende und leicht nach rechts verschobene i-Punkt, oder der kleine Auswuchs an der linken Schmalseite des Rasterbalkens auf dem 7. Feld. Auch der kleine Strich am Kopf des g gehört dazu!
- beim Ausfüllen mit Schriftgußmasse - so in irgend einem Klischee-streifen im 7. Feld ein kleines Häkchen unten am D, in einem anderen Streifen im 9. Feld ein dickerer Auswuchs links am Balken.
- beim Druckvorgang: Plattenbrüche oder sonstige Verformungen. Auch die Klischeenagelabdrucke gehören dazu. Tatsächlich waren die recht dünnen Metallaufdruckplatten auf stärkere Holzplatten genagelt worden. Durch die Erschütterungen beim Druckvorgang lockerten sich die Nägel. Wenn sie dann die Ebene der Buchstaben und Balken erreicht hatten, wurden sie eingefärbt und mitgedruckt.
Doch zurück zum kleinen Strich am Kopf des g. Nach seiner Plattennumerierung hatte Schüler ihn festgestellt
bei Platte I auf Feld 8, 28, 48, 58, 68, 78, 88, 98
bei Platte II auf Feld 8, 18, 21, 38, 48, 58, 61, 68
bei Platte III auf Feld 1, 11, 21, 31, 41, 51, 61, 71, 81, 91
bei Platte IV auf Feld 18, 21, 41, 51, 58, 61, 68, 78, 88, 91, 98
bei Platte V auf Feld 18, 51, 58, 61, 68, 78, 88, 98
Die auffallende Häufung des gleichen Merkmals in der 1. und 8. senkrechten Bogenreihe hätte zu denken geben sollen. Wäre "man" dem nachgegangen, hätte es schon längst das Ende des Märchens von den unverwüstlichen Zehnerklischeestreifen bedeutet. Eine Zählung der von Schüler beschriebenen Hauptmerkmale der Platten ergibt
etwa 50 Merkmale in den 1., 2. und 3. senkrechten Bogenreihen,
etwa 20 Merkmale in den 4., 5., 6. und 7. senkrechten Bogenreihen,
etwa 40 Merkmale in den 8., 9. und 10. Bogenreihen.
Verteilt auf die fünf Platten findet man diese 110 Merkmale wie folgt: Nur 10 Stück auf Platte III, und je 25 Stück auf den übrigen Platten mit Gemeinsamkeiten bei Platte I/II einerseits, IV/V andererseits.
Rundschreiben 161, Literaturbeilage 951, Seite 6.
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Added: 14/10/2015
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