>> Danzig-Abstempelungen: Irrungen - Wirrungen
Zusammengefaßt ergeben sich für tatsächlich rückdatierte Danzig-Abstempelungen wie Danzig a 1 f, Danzig a 1 c usw. folgende Versionen von Schüler:
1957 - vgl. Seite 4/5: Sie werden als Stempelfälschung signiert
1964 - vgl. Seite 8/9: Sie erhalten keine Signatur
1979 - vgl. Seite 10: Im Michel-Spezial mit einer besonderen Bewertung
Zur Zeit der Ausgabe der Stempelkataloge 1977 und 1979 hatte die Arge Danzig rund 80 Mitglieder, jetzt hat sie über 240 ordentliche Mitglieder. Solange in den Abhandlungen über Danzig-Abstempelungen keine Handelspreise genannt wurden, interessierte sich außer den 80 Mitgliedern kaum jemand dafür, insbesondere war der Handel desinteressiert. Dies änderte sich mit den Broschüren "Bewertung der Poststempel" von 1977 und 1979.
Es ist verständlich, daß zunächst jeder Interessent mal durchrechnete, was seine Danzigstempel wert seien. Die Tabelle auf den Seiten 87 bis 89 aus der Broschüre von 1979 (hier reproduziert Seiten 10 und 11) war für den Handel auch uninteressant; sie fand vermehrt Beachtung und rief Ärger hervor, wenn Marken vom Prüfer zurückkamen, markiert als Stempelfälschung, die aber im Michel-Spezial eine besondere Bewertung haben sollten.
Mitte 1981 verstarb Gerhard Schüler.
Eine plötzliche Abkehr von der verfahrenen Situation war nicht empfehlenswert. Es fehlte außerdem an belegbarem Material. Es galt, in kleinen Schritten vorzugehen.
Selbstverständlich gab es aber auch dann wieder die Kritiker, die nichts geändert haben wollten. Diese verstummten jedoch meist dann, wenn sie ihre bisher gefälligen Entwertungen erneut zum Prüfen schickten und mit dem Infla-echt-Zeichen versehen zurückerhielten.
So ist im Prinzip kaum jemand zu Schaden gekommen, denn im großen ganzen hat Schüler die tatsächlichen Rückdatierungen als Stempelfälschung markiert. Wenn jetzt ein Teil der bisherigen "Gefälligkeiten" echt eist, also aufgewertet werden konnte, ist es ebenfalls kein Schaden.
Eine gute Stütze erhielt der Schreiber dieser Ausführungen, als Dr. Oechsner, jetzt selbst Danzig-Prüfer, in großem Umfang Danzig-Abstempelungen sichtete und sich dafür engagierte, bei diesen die Prüfordnungen bezüglich der Gefälligkeitsentwertungen konsequent anzuwenden.
Die gemeinsame Abstimmung ist noch nicht ganz abgeschlossen, aber die 88 "rückdatierten Gefälligkeitsstempel" (vgl. Seite 12) dürften voraussichtlich etwa so aufgeteilt werden können:
Tatsächlich rückdatiert = Stempelfälschung .................. 15
Unbestimmbar, gefällig, wird nicht signiert ................... 25
Infla-echt .......................................................................... 48
Zusammen (ohne Einkreisstempel Zoppot .................... 88
Die von Wolff in Vorbereitung genommene Stempelkatalogisierung wird in ihrer endgültigen Form entsprechende Hinweise enthalten, welche eine gesonderte Abhandlung überflüssig machen.
Rundschreiben 156, Literaturbeilage 941, Juni 1992, Seite 16.
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Added: 08/10/2015
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