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Auf unserem Treffen im Mai in Hamm-Pelkum erschien zur Mittagszeit ein Herr Holger Fenselau aus Oelde und zeigte Originaldruckstöcke einiger Danzigmarken, so 40 Stück der Nr. 276 (also fast die ganze Platte), ferner Fünfer- und Zehnerstreifen der Nrn. 258, 277 und 301 (oder 254). Da Herr F. keinen Preis nannte (für 20.000 DM hätte er sicherlich verkauft), kam kein "Geschäft" zustande, auch wiederholte Anfragen bei Auktionshäusern sind offenbar ohne Erfolg geblieben.

Persönliches

Es brodelte in der Gerüchteküche ob des Verkaufs meiner Sammlung, und es roch stark nach Angebranntem ... Anders kann man es schon nicht mehr bezeichnen:

Kniep hat sich mit Stoye verkracht. Kniep hat sich mit dem BPP verkracht. Kniep hat sich mit Infla-Berlin verkracht. Kniep hat die Flinte ins Korn geworfen. Aus Altersgründen hat sich der ehemalige Vorsitzende der ArGe Danzig, von seiner Sammlung getrennt (DBZ). Auf der Prüfertagung am 27.5.89 erklärte Kniep seinen Rücktritt, Stoye wurde zu seinem Nachfolger bestimmt, wir gratulieren!

Nichts von dem soeben Geschriebenen ist wahr (vielleicht sollte man sagen: Noch nicht wahr, aber ich verkrache mich nur äußerst ungern!).

Etwa im Sommer 1936, zur Olympiade, wurden meine philatelistischen Instinkte geweckt. Ich begann zu sammeln, kannte in Danzig noch von den Händlern Frau Mia Keil, und die Herren Popa, Holtz, Schultz, Ruberg und jemand von der Fa. Tyron & Co. Nach Kriegsende lernte ich die Herren Seifert, Hochkeppeler und Tehnzen kennen, alle früher in Danzig. - 1946 begann ich erneut zu sammeln, und nach etwa zehn Jahren wurde klar, die Sammlung wird zur Alterssicherung dienen.

Daß sich die Realisierung des Verkaufs so kurzfristig nach Vollendung meines 65. Lebensjahres ergab, war mehr oder minder Zufall.

Indes: Es ging um "alles oder nichts", und ein Auseinanderreißen der Sammlung war nicht möglich. Zurückgeblieben sind alle Fälschungen, etliche Doubletten billigster Arten, etliche Farbvergleichsstücke. über ein paar Restlose ist noch nicht endgültig entschieden worden. Leider muß ich alle Anfragen nach einzelnen Stücken, die ich etwa abzugeben hätte, negativ beantworten. Vor allem habe ich Infla-echte Marken überhaupt nicht gezielt gesammelt.

Die am 8. und 9. September 1989 von Hamburg aus versandten Kataloge der Fa. Ehrengut (HBA) waren recht lange unterwegs, in Berlin war ein Exemplar erst am 20. September ausgetragen worden.

Auktionstag: Der 4. Oktober 1989!
Zwei Stunden vor Beginn des "Turniers" setzten sich unser Mitglied aus Leck, Herr Strohbusch, und ich zur Henkersmahlzeit in ein skandinavisches Restaurant in Hamburg: Es gab ein herrliches Elchsteak. zum Nachtisch finnische Brombeeren mit Eis.

Bei Eröffnung der Auktion war etwa ein Dutzend Arge-Mitglieder anwesend. Die Beteiligung war durchaus lebhaft zu nennen. Im letzten Rundschreiben hatte ich als Ausruf preise im Schnitt 25 % des Katalog oder Handelswertes genannt. Wenn der Nettoerlös, also nach den Abzügen, bei rund 30 % liegt, so ist das für eine im wesentlichen geschlossene Sammlung ein durchaus zufriedenstellendes Ergebnis.

Inzwischen hat sich reichlich viel zu Beantwortendes angesammelt. Ich bitte schon jetzt alle noch Wartenden um Nachsicht und bin mit besten Grüßen an Sie und Ihre Angehörigen .

 

Arge Danzig, Rundschreiben 145, 30.10.1989, Seite 848.


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Added: 22/10/2015
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