>> Studio über die Provinz Westpreußen, ihre Regierungsbezirke und Kreise und die Post in den Jahren 1772-1920
>> Literaturbeilage 916
>> Die Entstehung der Provinz und die Gliederung ihrer Verwaltungsbezirke
1. Februar 1411 erhielt der Orden alle die Gebiete zurück, die von Polen inzwischen erobert worden waren.
Der Orden führte in der Folge ein strenges Regiment, gegen das sich der Adel und die Städte auflehnten.Die Freiheit in Polen reizte sie, und sie suchten deshalb Anschluß an Polen. Im Jahre 1440 schlossen sie sich zum "Preußischen Bund" zusammen. Der Kaiser stellte sich an die Seite des Ordens und gegen den Preußischen Bund. Die Folge war der Abfall eines Teiles des Landes und der Städte vom Orden und die Unterstellung unter den König von Polen. Die Landessprache blieb jedoch deutsch.
Die weiteren kriegerischen Auseinandersetzungen, in denen der Orden unterlag, wurden mit dem (2.) Thorner Frieden am 19. Oktober 1466 beendet. Der Orden verlor Pommerellen, die Gebiete Elbing, Marienburg, Stuhm und Christburg. Das Gebiet des Bistums Ermland wurde selbständig. Der Orden behielt den Rest von Preußen (Ostpreußen) und die Gebiete um Marienwerder und Rosenberg. Jedoch wurden diese Gebiete vom Verband de Römischen Reiches getrennt. Der jeweilige Hochmeister des Ordens mußte für seine Person dem König von Polen gegenüber den Treueid schwören und war zur Heerfolge verpflichtet. Bereits 1455 hatte der Orden seinen Hauptsitz nach Königsberg verlegt.
1525 wurde das Ordensland Preußen (Ostpreußen) in ein weltliches protestantisches Herzogtum umgewandelt und 1618 mit dem Kurfürstentum Brandenburg, das seit 1415 von den Hohenzollern regiert wurde, vereinigt. 1660 erlangte das Herzogtum Preußen seine Unabhängigkeit von Polen.
1701 wurde in Königsberg das Königtum durch Kurfürst Friedrich III. von Brandenburg begründet. Der gesamte Staat nahm den Namen "Preußen" an. Zu ihm gehörten auch die weiteren Länder der Hohenzollern (Pommern, Magdeburg, Halberstadt, Hohnstein, Minden, Kleve, Mark und Ravensburg). Der 1701 gewählte Titel "König in Preußen" wurde im Jahre 1772 nach dei Besitzergreifung von Westpreußen in "König von Preußen" geändert.
Die Provinz Westpreußen verdankt im Ergebnis ihre Entstehung den polnischen Teilungen von 1772 und 1793. Es ist interessant, der Frage nachzugehen, wie es überhaupt zu diesen Teilungen kam. Rußland beanspruchte nach dem siegreichen Krieg gegen die Türkei deren Provinzen Moldau und Walachei. Hiergegen wandten sich Österreich und Preußen. Österreich wollte auf keinen Fall, daß sich Rußland größere Teile der Türkei aneignete und konzentrierte als Protestmaßnahme große Truppenmassen an der ungarischen Grenze. Rußland lenkte ein. Um Rußland für seine Eroberungen in der Türkei und für seine hohen Kriegskosten zu entschädigen, fand Österreich den Ausweg, Rußland Teile des zerrütteten polnischen
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Rundschreiben 140, Literaturbeilage 916, 1988, Seite 2.
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Added: 04/03/2016
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