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Gallery » Rundschreiben 133 - 1. Quartal, 1987 » Arbeiten in der Arge, Unsere Rundsendungen

"Arbeiten in der Arge"
Es sind - erfreulicherweise - viele Ausarbeitungen im Werden, im fertigen Zustand - aber: Die bisherigen Veröffentlichungen sind mehr oder minder mit Fehlern behaftet, weshalb Herr Schaffrath vorgeschlagen hat, eine Art Dreieraunschuß zu bilden, der die Arbeiten daraufhin überprüft. Mangelnde Quellenangabe ist nicht nur innerhalb unserer Arge ein Mißstand. Dem ist entgegenzuhalten: Die Mitglieder eines solchen Dreierausschusses müssen letzten Endes klüger sein als die Henne, die das Ei gelegt hat - verzeihen Sie diesen profanen Vergleich. Und es ist auch sehr schlecht, in drei Tagen durchzusehen, was ein anderer in längerer Arbeit zusammengetragen hat. Wenn überhaupt die 3 Tage zum Quellenstudium ausreichen! Und - wer hat denn jeweils 3 Tage zur Verfügung? Unbestritten wäre der Vorteil der Arbeit eines solchen Dreierausschusses.

Fast fertige oder fertige Ausarbeitungen liegen vor von den Mitgliedern Jacops (Marken und Ganz-sachen Polens ab 1945 mit Danzig-Bezug), Prof. Dr. Klein (Mikroskopie), Kniep (Rekonstruktion "Das Danziger Postwertzeichen"), Dr. Oechsner (Infla-Stempel), Theuss (Probedrucke, Essays). Hiervon sind zwei Ausarbeitungen problematisch: Die von Herrn Jacops muß umgeschrieben werden (wegen der Schreibmaschine), und für eine Änderung bei der Prüfung von Danziger Inflamarken muß mit Herrn Dr. Oechsner und anderen Mitgliedern noch beraten werden.

Bekanntlich haben wir im Michel-Spezial-Katalog für Danzig als einziges Land eine getrennte Katalogisierung bei den gestempelten Marken für "gefällig" und "bedarfsmäßig". Dem steht dem Grunde nach die Infla-Prüfordnung entgegen, bei der die gefälligen Abschläge ebenso als "echt" bezeichnet werden ohne weitere Differenzierung.

Eine Umkehr bei den Danzigmarken, also auch bei Danzig genau so zu verfahren, ist technisch machbar - kein Problem! Das hätte aber zur Folge, daß z.B. der gestempelte Tuberkulosesatz, zur Zeit im Michel-Spezial mit 12,50 für gefällig und 150,-- für bedarfsmäßig bewertet, nach einer Umkehr künftig einheitlich vielleicht 18 oder 20 Michelmark "stehen" würde.

Es gibt für beide Arten Für und Wider; es wäre begrüßenswert, die Mitglieder würden dazu einmal Stellung nehmen und Argumente liefern - bitte, tun Sie es!!

Es darf nicht verkannt werden, daß gewisse Stempel, wie Langfuhr f, Danzig 1 x usw. für Rück-datierungen und Fälschungen verwendet wurden, ohne daß es in jedem Fall bewiesen werden kann. Bei Danzig 1 h bestehen ebensolche Bedenken wie auch für die Luftpoststempel. Wenn man bedenkt, welche farblichen Unterschiede bei Danzig 1 h in der Hochinflation bestanden haben - mal grau, mal schwarz - so muß man sich fragen, wann denn die vielen schwarzen Abdrucke produziert worden sind. Und auch die Marken der lätzten Ausgaben, die nur 14 oder 10 Tage im Einsatz waren, wie die Michel-Nrn. 172, 174-180, die sollen alle in dieser kurzen Zeit "entwertet" worden sein?

Weitere Arbeiten sind halb fertig, oder es sind Anfangsfragmente und Ansätze vorhanden, die aber aus reinem Zeitmangel nicht weiter verfolgt oder korrigiert werden können - die Leitung der Arge ist überlastet, zum Forschen ist keine Zeit mehr übrig.

Hier seien nur die Namen genannt unserer Mitglieder Böhm (Ganzsachen), Gehrmann (Flughafen), Rittmeister (ältere Stempel, Sonderstempel), Stoye (Freistempler, Port Gdansk),  Strohbusch (KZ-Post). Ferner liegen Ansätze vor: Nachdem Märt. Auffenberg die Korkstempel stilisiert hervorragend gezeichnet hat, ruhen die Arbeiten: Zeitmangel! Desgleichen: Platten der DE-Aufdrucke / Einwohnerzahlen / die 3 verschiedenen Luftpoststempel von Langfuhr / Schrägdruckfälschungen.

Aus einem Brief eines unserer Mitglieder vom Juli 1926: Es ist sehr zu bedauern, daß die Arge eine vorläufige Auflistung der Kreisstempel, Werbe- und Sonderstempel, die auf Danziger Marken möglich sind (auch ohne Preis-angaben) z.Z. nicht erstellen kann.

Meine Herren - die Zeit reicht bei allen Beteiligten nicht einmal für ein Provisorium! Nachdem schon wiederholt hierauf hingewiesen wurde, ist es verwunderlich, daß immer wieder nicht nur angefragt wird, sondern daß sogar die "Kataloge" bestellt werden!! (Die Damen waren einsichtiger!)

In diesem Zusammenhang: Auch eine geplante Punktbewertung bei allen unseren vorgesehen Katalogisierungen hat ihre Probleme - man sollte es doch bei "DM-Preisen" belassen. Der Markt reguliert sich schon von selbst, es kommt ja eigentlich nur auf die Relation häufig / mittelhäufig / selten / Rarität an.

Die Bitte: Wer meldet sich für Irgentwelche Kontrollarbeiten, wer nimmt Stellung zur Problematik der Infla-Abstempelungen?

Unsere Rundsendungen
Herr Argo gab einen leider nicht in allen Punkten erfreulichen Bericht hierüber: Bisher waren insgesamt etwa 50 Rundsendungen in Umlauf, die Entnahmen waren recht gut.

Einen Schock gebe es, als vor etwa einem Jahr Vertauschungen guter Marken gegen schlechte Marken vorgenommen wurden. Wir haben Anlaß zur Hoffnung, daß dies nicht mehr vorkommen wird.

Allein dies hat eine Reihe von Unzulänglichkeiten im Rundsendeverkehr aufgezeigt. Bitte, machen Sie geeignete Vorschläge zur Verbesserung im Umlauf und in der Kontrolle. Ein Beispiel: Jemand liefert eine postfrische Marke ein (bzw. eine ganze Menge) und findet nach Durchlauf einige Marken mit Falz vor. Um solchen Ereignissen vorzubeugen, müßte jeder Teilnehmer diese postfrischen Marken herausnehmen, sie auf ihre Frische überprüfen und wieder zurücktun bzw. Alarm schlagen. Dadurch werden die Marken nicht besser, und man kann auch niemand den Zeitaufwand zumuten. Was schlagen Sie vor? Bringt der Einsender auf eine Doppelseite links eine Fotokopie, rechts die Marken, wäre auch Stück für Stück zu vergleichen, ob es "noch" stimmt.

Wie gesagt, wir haben Anlaß zur Hoffnung, die Sache ist erledigt, aber für die Zukunft ist Sicherheit besser als Vertrauen.

In der Regel hat jeder Rundsendeteilnehmer immer den gleichen Nachfolger. Bitte, rufen Sie doch  Ihren Nachfolger vorher an und überzeugen Sie sich, ob er überhaupt da ist!!! Soo teuer ist das Telefonieren doch auch nicht, und die Telefon-Nummer Ihres Nachfolgers wird doch noch zu ermit-teln sein! Es geht nicht an, daß jemand für drei Monate nach Grönland reist, die Angehörigen inzwischen die Wertbriefe in Empfang nehmen und liegen lassen!!

Ebenso unmöglich war der Fall: Herr Argo bekam eine Rundsendung zurück - als gewöhnliches Päckchen!! Nicht einmal eingeschrieben! Meine Damen und Herren: Wertbriefporto oder Wertpaketporto sollten Sie doch wohl noch erübrigen können! Schlimm ist, daß dies noch gesagt werden muß. Es sollte eine Selbstverständlichkeit sein.

Arge Danzig, Rundschreiben 133, 4.1.1987, Seite 762.


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Added: 14/03/2016
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