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Gallery » Arge Danzig, Rundschreiben 119 - Juli, August, Sept. 1983 » Prüfgebiet: Danzig, Polnische Hafenpost in Danzig

>>  >>  >> Zur Infla-Prüfung

Reiches gab es für den Sammlerbedarf noch ausreichend, nicht aber die Inflationsmarken aus dem winzigen Freistaatgebiet Danzig. So hagelte es bei Händlern und Privaten Auftrgge nach gestempelten Danzigmarken. Es wurde daraufhin mit einigen Stempeln (wie z.B. Danzig 1 h, Danzig 1 x, Danzig 2 a, Langbahr f, Neufahrwasser a, Luftpost) ein wahrer Mißbrauch getrieben, der bis hinzu Brieffälschungen führte. Es gibt viel Material mit unmöglichen Stempeldaten von den genannten Stempeln, vorwiegend natürlich auf den teureren Marken. Einen weiteren Beweis für die unrechtmäßige Verwendung einiger Stempel erbringt die einfache Auszählung. Man findet bei
nicht vorsortiertem Danzigmaterial

auf losen Marken oder Briefstücken - auf echt gelaufenen Ganzstücken

die genannten Mißbrauchstempel .................... 45 %                       9 %
nicht feststellbare Stempel ................................ 14 %                       1 %
Falschabstempelungen ......................................  8 %                        1 %
Übrige (Bedarfs-)Stempel .................................. 33 %                      90%
                                                                                            100 %                    100 %

Meine beiden Vorgänger für die Infla-Prüfung waren Herr Hochkezzeler und Herr Schüler. Herr Hochkeppeler, ab 1920 Briefmarkenhändler in Danzig, später in Berlin, hat die Danziger Inflationszeit miterlebt. Herr Schüler, ab 1931 Student in Danzig und ab 1936 (Gründungsjahr) Mitglied der Arge Danzig, hat die Danzig-Philatelie gründlich erforscht. Beide Herren haben die mißbräuchlich verwendeten Stempel nur dann als Inflaecht anerkannt, wenn der Beweis der echten Verwendung (zerschnittener Brief) erbracht werden konnte. Ein diesbezügliches Schreiben von Herrn Hochkeppeler liegt vor. Leider gibt es mit dem Signum "Inflaecht Hochkeppeler" viele recht fragwürdige, auch falsche Abstempelungen.

Unglücklicherweise ist seit einigen Jahren im "Michel-Deutschland-Spezial" im Danzigteil eine Preisspalte eingerichtet worden für Gefälligkeitsabstempelungen (schraffierter Kreis). Das ist verkehrt, weil es in Danzig keine Gefälligkeitsabstempelungen im Sinne der Prüfordnung gegeben hat. Der einzig hierfür geschaffene Stnmpel Danzig 1 z wurde erst ab 1924, also nach der Inflation benutzt. Unter Berücksichtigung der geschilderten Fakten dürfte auch die Preissituation für bedarfsmäßig verwendete Danziger Inflationsmarken verständlich sein. Und für den Sammler ist es reizvoll, nach solchen Marken zu suchen!

Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit und hin mit freundlichen Grüßen

 

Arge Danzig, Rundschreiben 119, Prüfgebiet: Polnische Hafenpost in Danzig, Seite 2.


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Added: 05/12/2015
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