>> Betrachtungen über die Markenheftchen der Freien Stadt Danzig
Unterstellt man zwischen den einzelnen Ausgaben einen halbjährichen Zeitraum, dann sind bis zur Ausgabe der Markenheftchen zu je 10 Marken pro Blatt etwa 10 Ausgaben erschienen, dies würde den Kontrollnummern 1-10 entsprechen. Ab 1929 wurden die Kontrollnummern durch Ordnungsnummern ersetzt. Diese sind jetzt auf der Dekkelvorderseite rechts unten aufgedruckt. Vergleicht man die Ordnungsnummern mit den H.A.N. stellt man Identität fest. Daraus läßt sich schließen, daß die Ordnungsnummern ebenfalls die einzelnen Ausgaben kennzeichnen Beim Nachdruck einer der drei Wertstufen kamen neue Heftchenausgaben heraus. Daraus ergibt sich eine Vielzahl von Kombinationsmöglichkeiten der Heftchenblätter innerhalb eines Heftchens. Eine detaillierte Aufstellung würde den Rahmen der vorliegenden Arbeit sprengen. Hinzu kommen diesehr unterschiedlichen Farben der Deckel, die in den Farben blaugrau, grün, gelb-braun, dunkelbraun und rosa mit jeweils schwarzem Aufdruck vorkominen. Sehr stark schwankt ebenfalls die Dicke des Deckelmaterials von 0,18 bis 0,28 mm.
Zu den angedeuteten Varianten der Markenheftchen kommt noch die große Unbekannte hinzu - die Auflagenhöhe der einzelnen Ausgaben! Offizielle Auflagenhöhen sind nicht bekannt. Es bietet sich nur der Weg eine spekulativen Hochrechnung an. Geht man von der Einwohnerzahl des Freistaates aus, dann kommt man auf etwa 100 000 Familien. Bezieht man nun noch die etwas über 100 Postämter und stellen mit einer Zuteilung von durchschnittlich 30 Stück je Auflage in die Rechnung ein, dann ergeben sich realistische Zahlen, die den ver-mutlichen Auflagenhöhen sehr nahe kommen. Ein Vergleich mit den Auflagenhöhen der Heftchenausgaben der Reichspost lassen ebenfalls -gewisse Rückschlüsse zu. Nach dieser Rechnung kann von einer jeweiligen Auflagenhöhe von etwa 5 000 Heftchen ausgegangen werden. Bei dieser Rechnung ist auch der Umstand berücksichtigt, daß die Heftchen sich mit ihrem Inhalt von den Rollen- und Schalterbogenmarken nicht unterscheiden und wenig Beachtung fanden. Auch heute werden Markenheftchenausgaben von einem Großteil der Bevölkerung wenig gefragt. Unverständlicherweise kümmern sich selbst Briefmarkensamm ler sehr wenig darum.
In der vorstehenden Betrachtung, die eine Zusammenfassung einer größeren Arbeit darstellt, sind die verschiedenen Varianten der Markenhefteben kurz aufgezeigt worden. Gleichzeitig wird ein Einblick in dieses hochinteressante Sammelgebiet gegeben.
Abschließend ergeht eine Bitte an alle Sammlerfreunde: Helfen Sie mit, eine Forschungs- und Literaturlücke zu füllen!
Arge Danzig, Rundschreiben 100, Sonderbeitrag Nr. 3, Dezember 1978, Seite 2.
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Added: 16/12/2015
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