Was sind Hausauftragsnummern (HAN)?
[Martin Jenrich, Tel. 030-9914166, eMail: martin.jenrich@web.de]
Ich gehe hier erst einmal auf die Germania-Marken ein.
HAN gibt es nur im Plattendruck auf dem Bogenrand als Ziffern, mit der die Reichs-druckerei die erteilten Druckaufträge zählte. Der vorangestellte Buchstabe „H“ steht für „Hausauftragsnummer“. Dann folgt die eigentliche Druck-Auftragsnummer. Die durch einen Punkt von der 4-stelligen Ziffer getrennte folgende zweistellige Ziffer gibt die beiden letzten Ziffern des Rechnungsjahres an. (Wobei zu beachten ist, dass ein Rechnungsjahr immer vom 1.4. bis zum 31.3 des Folgejahres ging.) Alles zusammen bildet die Hausauftragsnummer (HAN). Bei einfarbigen Marken besitzt die Ur-HAN (HAN U) die Markenfarbe, ansonsten ist sie schwarz. Aufdruck-HAN (HAN A) sind immer schwarz.
Ur-HAN (HAN U) in Farbe der Marke
Ur-HAN (HAN U) schwarz, da Marke mehrfarbig
Aufdruck-HAN (HAN A) schwarz
Bis 1923 war die HAN an allen möglichen Stellen des Bogenrandes untergebracht, danach stets zwischen den Reihenzahlen 5 und 6 auf dem Unterrand.
Zu den obigen rechten Abbildungen:
Die DR MiNr. 153 erhielt beim Druck in der Reichsdruckerei die H 4530.20. Das ist die Ur-HAN (HAN U). Beim Bedrucken mit "Danzig" erhielt der Bogen die zusätzliche H 5284.20 (HAN A). Dadurch tragen solche Bogen zwei verschiedene HAN.
Auch die Danziger Druckerei Sauer versah Bogenränder mit HAN. Allerdings waren diese anders aufgebaut.
MiNr. 83 MiNr. 194 D x MiNr. 263
HAN 1322 = 1.3.22 HAN 1132 = Nov. 32 HAN 1036= Okt. 36
Marken mit anhängendem Bogenrand und vollständiger HAN werden von Spezialsammlern sehr gesucht, besonders auf Belegen. Das ist allerdings mit erheblichen Kosten verbunden!
Arge Danzig, Rundschreiben 249, 4. Quartal 2015, Seite 2790.
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Added: 02/01/2016
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