>> Danzigs Postgeschichte und Poststempel
ordnung vom 21. 4. 1646 ordnet der Große Kurfürst an, daß Aufsicht und Leitung der Post auf den Staat übergehen soll. Trotz Einspruches des Rates von Königsberg iskbernahm der Große Kurfürst die Verwaltung des dortigen Postwesens und ernannte den Stadtpostmeister Martin Neumann zum Oberpostmeister in Preußen. Am 3. 6. 1646, Ende 1647 und im April 1648 wurden zwischen diesem und dem Danziger Stadtpostschreiber Johann Hörnemann drei Verträge abgeschlossen, die die Einrichtung einer Reitpost Danzig — Kahlberg — Königsberg — Memel mit Anschluß an die schwedische Post nach Riga vorsahen, welche zweimal wöchentlich verkehren sollte. Als es jedoch Martin Neumann nicht gelingt, den Postkurs Kleve — Berlin in Gang zu bringen, beschließt der Große Kurfürst auf Matthias Vorschlag 1649, Verwaltung und Betrieb des Postwesens ganz vom Staat zu übernehmen. Matthias wird Postdirektor, Neumann 1650 mit der Inspektion des Kurses Königsberg — Danzig beauftragt. Matthias richtet den Postkurs Berlin — Küstrin — Soldin — Arnswalde — Ratzebuhr — Tuchel — Marienwerder — Christburg — Königsberg ein. Die Geschwindigkeit der Postbeförderung ist auf 145 km/Tag gestiegen. Der Große Kurfürst lehnt die Forderung des Danziger Rates nach einem Postlager in Königsberg ab. Als daraufhin Danzig den kurfürstlichen Postillionen den Eintritt in sein Gebiet nicht gestatten will, läßt die Regierung in Königsberg am 31. 7. 1650 den Danziger Stadtpostmeister Hans Saltzsieder und zwei Postreiter, die Briefe durch ihr Gebiet befördert hatten, festnehmen. Im August 1651 vereinbart Matthias mit dem Rat von Danzig, daß die Brieffelleisen am Pillauer Tief auf der Nehrung gewechselt werden sollen und daß die Post nach Königsberg wie bisher zweimal wöchentlich verkehren soll.
Der älteste uns erhalten gebliebene Danzig-Brief stammt aus dem Jahre 1650 und ist von Danzig nach London gerichtet (Sammlung Taylor, Stoke Poges, England). Mitte Juni 1653 wird Hinterpommern brandenburgisch. Joachim Gräff wird Postmeister in Kolberg und fordert. am 10. 9. 1653 die Danziger auf, ihre Post durch Pommern aufzuheben, Eine Denkschrift der Danziger mit einer Begründung für die Rechtmäßigkeit der Post wird vom Großen Kurfürsten abgelehnt. Verhandlungen, die der Danziger Sekretär Jacob Westhoff, Christian Benecke und Johann Hörnemann vom 21. 1. bis 9. 2. 1654 in Berlin führten, vermochten den Großen Kurfürsten nicht umzustimmen. Am 29. 3. 1654 wird Matthias beauftragt, einen preußischpommerschen Postkurs einzurichten. Derselbe geht von Kleve über Wesel — Hamm — Bielefeld — Herford — Minden — Halberstadt — Magdeburg — Brandenburg — Potsdam — Berlin — Bernau — Freienwalde — Königsberg (Neumark) — Bahn — Pyritz — Stargard — Massow — Dol-genkrug — Naugard — Plathe — Greifenberg — Pinnow — Körlin — Köslin — Zanow — Schlawe — Stolp — Reitzerkrug — Lupow —Lauenburg — Wutzkow — Mirchau — Dönnemörse — Oliva —
Danzigs Postgeschichte und Poststempel, Seite 11.
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Added: 15/02/2016
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