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Historisches, Sachbeiträge und Berichte
Ruberg-Aufdrucke auf DM, Treibgut der Danzigphilatelie?
[Prof. Dr. U. E. Klein, Tel. 0271-390256]
Woran erkennt man Ruberg-Fälschungen? K. Kniep: An den Verschmierungen! Was sind „Ruberg-Verschmutzungen“? Es sind seine Fingerabdrücke!
In Abb. 1 wird eine entsprechende Fälschung der D 40 X als Ausschnitt wiedergegeben. Oben und links erkennt man die Fingerabdrücke, rechts am Rand weitere Verschmierungen, die sich auch um den Buchstaben M finden.
Woran erkennt man Ruberg-Fälschungen noch? An der speziell benutzten typischen konstanten Druckerschwärze!
Und wie kann man sie erkennen? Ihre Mikrostruktur ist außerordentlich typisch und ist mit Hilfe der wissenschaftlichen Mikroskopie und 600-facher Vergrößerung erkennbar.
Wie kann man die spezielle Ruberg’sche Druckerschwärze überhaupt herausfinden? Sie blieb in der Druckerei Sauer in Danzig für alle (!) DM-Aufdrucke trotz des relativ langen Herstellungszeitraumes von 8/21 – 7/23 immer konstant. In der Sauer’schen Druckerei wurden, wie bekannt ist, auch viele Abarten gewissermaßen synchron hergestellt. Ich denke z.B. an die katalogisierten Doppeldrucke und kopfstehenden Aufdrucke.
Was bedeutet das? Man kann z.B. in der Abb. 2 von links nach rechts die Nummern D5, 2x D5 DD und ganz rechts eine Ruberg-Fälschung D5 DD unmittelbar miteinander mikroskopisch vergleichen.
Das Gesagte gilt auch für die Marken der Abb. 3: von links nach rechts eine D36, D36 K, eine D38 und D38 K sowie eine Ruberg’sche D38 K. (Diese wurde bereits in Abb. 1 wiedergegeben und besprochen.)
Welche Hinweise gibt es noch für die Herstellung dieser Doppeldruck- und Kopfsteher Fälschungen durch Ruberg? Viele von ihnen, durchaus nicht alle, tragen sein doppeltes oder einfaches Namenssignum. Diese Rubergmarken kommen auch, wie schon früher erwähnt, neben ihrer immer einheitlichen und abweichenden Druckerschwärze auch mit senkrecht oder waagerecht stehenden schwarzen Punktreihen oder –linien vor, welche durch die Klischeeränder bei leicht verkantetem Abschlag entstehen und außerordentlich Ruberg-typisch sind.
In Abb. 4 wird eine D30 Z vom linken Rand wiedergegeben, also ein Aufdruck auf der Urmarke 124 Z mit dem seltenen Wasserzeichen 4. Man erkennt die Reste des Klischeerandes jeweils senkrecht links auf dem weißen Rand und rechts neben dem Buchstaben M. Besonderheit ist hier, dass der DM -Aufdruck nicht streng waagerecht, sondern diskret nach rechts abfallend angebracht wurde. Der Stempel ist übrigens eine Ganzfälschung (wegen der punktförmigen oder streifigen Verklecksungen siehe auch Abbildung im Arge-Rundschreiben 213 von 2006, Seite 1572).
In Abb. 5a wird links eine echte D40 X vom Unterrand mit DM-Aufdruck in typischer Sauer-Druckerschwärze wiedergegeben, rechts eine DM-Aufdruckfälschung, die diesmal nicht von Ruberg stammt, aber BPP-signiert wurde.
In Abb. 5b erkennt man bereits bei 6 ½-facher Vergrößerung, wie schwierig überhaupt die Erkennung solcher Fälschungen ist, wenn man keine leistungsfähige Analyseeinrichtung besitzt. Die Buchstaben DM, beide Male auch im Buchdruck mit durchaus vergleichbarem Glanz der Druckerschwärze, sind praktisch nicht abgrenzbar.
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Arge Danzig, Rundschreiben 215, Seite 1626.
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Added: 14/03/2008
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