Was ist eine Passerverschiebung?
[Martin Jenrich, Tel:030-9914166, eMail: martin.jenrich@web.de]
Marken im Zwei- oder Mehrfarbendruck werden drucktechnisch in mehreren Arbeitsgängen hergestellt. Damit die Zuführung bzw. richtige Ausrichtung des Papiers exakt erfolgt und die einzelnen Bildpartien genau über- bzw. aneinander passen, werden auf die Bogenränder farbige Kreuze, die sogen. Passerkreuze, gedruckt, die aus dünnen Strichen bestehen. Mit ihrer Hilfe soll gewährleistet werden, dass sich die Bildpartien beim mehrmaligen Einlegen der Bogen in die Druckmaschine nicht gegeneinander verschieben.
Wenn aber trotz Vorhandensein von Passerkreuzen die Zuführung des Papiers nicht exakt erfolgt, ergeben sich Verschiebungen, die gelegentlich ein oder mehrere Millimeter betragen können. Sie werden als Passerverschiebungen bezeichnet und zählen nicht zu den Abarten oder Fehldrucken, sondern gehören zu den vielen vorkommenden Druckmängeln. Passerverschiebungen sind nur in Ausnahmefällen von besonderem Wert und werden i. allg. auch nicht katalogisiert.
Passerkreuze auf dem Bogenrand einfarbiger Marken sind Hilfsmittel zur richtigen Einlage in die Zähnungsmaschine.
Zwei Beispiele für Passerverschiebungen:
Rahmen nach oben verschobe Rahmen nach rechts verschoben
An Stelle des Passerkreuzes tritt manchmal auch der Nadelpunkt, wenn die exakte Ausrichtung des Bogens in der Zähnungsmaschine oder bei zweifarbigem Plattendruck durch Eindrücken eines Stiftes erfolgt, der den Bogen in der richtigen Stellung fixiert. Manchmal wird der Nadelpunkt farbig mitgedruckt, ist dann also Bestandteil der Druckform.
Sowohl Passerkreuz als auch Nadelpunkt gehören zu den Anlagezeichen.
Quelle: Häger - Großes Lexikon der Philatelie
Arge Danzig, Rundschreiben 255, 2. Quartal 2017, Seite 3019.
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Added: 16/04/2017
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