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Gallery » Arge Danzig Rundschreiben 255 » Zeitgerechte Entwertung

>> Diskussionspunkt „Zeitgerechte Entwertung“

Zu diesen Briefmarken aus von Neumanns „Handbuch der Danziger Marken - Katalog 1924“, S. 54, heißt es:
"Am 1. Oktober (1923) erschienen die Porto-Provisorien, aber diese waren längst durch die aktuellen Postgebühren überholt worden. Sie wurden bereits einen Monat zuvor gedruckt, konnten aber nicht ausgegeben werden, da es nicht genug Maschinen für die Perforation dieser dringend benötigten Briefmarken gab. Die Marken wurden am Postschalter verkauft, aber sie waren nicht mehr geeignet, für Porto-Zwecke verwendet zu werden, vor allem, weil der noch am meisten nützliche Wert zu 100.000 Mk. in der kleinsten Auflage erschien.“
Die Auflagenhöhen waren: P 26: 684.800; P 27: 610.450; P 28: 680.050; P 29: 355.200. Diese Portomarken wurden am 2. November 1923 ungültig.

In MICHEL-Katalog werden "gebrauchte" Danzig-Briefmarken aus der Inflationszeit entweder als gefälligkeitsgestempelt oder als postalisch verwendet ausgewiesen („gefälligkeitsgestempelt“ ist aber weder ein präziser noch ein hilfreicher Begriff).

Die meisten ernsthaften Sammler loser gebrauchter Briefmarken wollen sicher sein, dass sie wirklich gebrauchte Briefmarken kaufen und darauf vertrauen können, dass sie sie später auch wieder verkaufen können. Prüfer bieten dazu ihre Dienste an.
Mein Verständnis von der Verwendung des Begriffes „zeitgerecht“ 'durch einen ausgewiesenen Prüfer für Danzig-Briefmarken ist, dass die Entwertung mit einem echten Danziger Poststempel zwischen dem ersten und letzten Tag der Gültigkeit einer Marke erfolgte. Diese Definition kann entweder die Verwendung des Stempels für normale Postzwecke oder auch für philatelistische Belege - auch überfrankierte - abdecken. Ein philatelistischer Brief kann sowohl über den Postweg gelaufen als auch am Postschalter abgestempelt und an den Absender (Sammler oder Händler) zurückgegeben worden sein. Diese Form der Gefälligkeitsabstempelung wird Puristen missfallen, aber sie erfolgt bis heute.

Normalerweise sollte der erfahrene Sammler in der Lage sein, Belege echter Postbedürfnisse von für philatelistische Zwecke gemachten Belegen zu unterscheiden. Aber nicht in allen Fällen kann sich der Sammler klar darüber sein, ob die philatelistischen Belege über den Postweg gegangen sind oder nicht.
Viele Sammler sind vollkommen zufrieden, philatelistische Belege in ihren Sammlungen zu haben. Solche Belege sind in der Regel attraktiv, und es gibt einen Markt für sie und einige, wie z. B. Zeppelin-Belege, Erstflug-Belege oder Katapultbriefe, können sehr wertvoll sein.
Im Hinblick auf lose oder auf Briefstück gestempelte Marken können aber Probleme auftreten, vor allem bei Danzig-Briefmarken aus der Inflationszeit. Unvollständige, sehr undeutliche oder verschwommen abgeschlagene Stempel bieten nicht genügend Informationen, um eine fundierte Entscheidung zwischen betrügerischen oder echten Entwertungen zu treffen.
Manchmal bietet der Abschlag des Poststempels genügend Informationen, um festzustellen, ob der Stempel in betrügerischer Weise abgeschlagen wurde. Fachkundige Sammler und Prüfer haben Zugriff auf das angesammelte Wissen und die Entwicklung von Stempeln, die dafür bekannt sind, gefälscht oder zurückdatiert zu sein oder über echte Stempel, die verwendet wurden, um bogenweise abgestempelte Marken für den Verkauf der Postverwaltung an Händler zu produzieren.
Andererseits kann der Abschlag des Poststempels ausreichend Informationen bieten, um zumindest zu bestimmen, dass es nicht ein in bekannter Weise betrügerisch eingesetzter Stempel ist und das Verwendungsdatum in das Gültigkeitsdatum der Marke fällt. Sollten wir dann erwarten können, dass uns ein Prüfer bestätigen kann, dass der Stempel zweifellos postalisch echt verwendet wurde?

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Literaturbeilage 206, Giles du Boulay, 21. Februar 2017, Seite 2.


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Added: 18/04/2017
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