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Gallery » Arge Danzig Rundschreiben 256 » Ein Briefmarkendiebstahl und seine Folgen

Aus alten Unterlagen (Lit.-Nr. 12)
[Martin Jenrich, Tel: 030-9914166, eMail: martin.jenrich@web.de]

Sammler - Woche
Deutsche Briefmarken-Zeitung Nr. 1
München, 2. Januar 1925

Ein Briefmarkendiebstahl und seine Folgen

Die Danziger 1- und 2-Gulden-Marken werden in der Farbe geändert!

Wie wir schon in der Nr. 50 des vorigen Jahrganges berichteten, ist ein von der Berliner Reichsdruckerei am 29. September 1924 abgesandtes Einschreibepaket mit 30.000 Stück 1- und 45.000 Stück 2-Gulden-Marken, also einem Gesamtwert von

120.000 Gulden

nicht in den Besitz der Danziger Postverwaltung gelangt. Diese hat auf die Wiederbeschaffung des Paketes, das in blauem Packpapier eingeschlagen war und 10 ½ kg wog, eine Belohnung von

1 % des Wertes ausgesetzt.

Die Entwendung dieser bedeutenden Menge hat die Zurückziehung der Wertstufen zu 1 und 2 Gulden zur Folge. Die Danziger Postverwaltung hat die Einstellung des Schalterverkaufes dieser Wertstufen zum 1. Januar 1925 angeordnet. Zur Freimachung dürfen dieselben nur noch bis zum 10. Januar 1925 gebraucht werden. An Stelle der zurückgezogenen werden Marken im gleichen Muster, aber mit geänderter Farbe des Rahmens erscheinen. Der Rahmen der neuen 1-Gulden- Marke wird orange (bisher grün), jener der 2-Gulden-Marke rosa (bisher lila) sein.

Die Entwendung des verschwundenen Markenpaketes kann nach den Feststellungen sowohl auf dem Gebiete der Reichspost wie auch auf Danziger Gebiet erfolgt sein. Durch die amtliche Zurückziehung der Marken nach so kurzer Kurszeit gewinnt das Gut der Diebe aber eigentlich noch an Wert.


Arge Danzig, Rundschreiben 256, 3. Quartal 2017, Seite 3064.


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Added: 23/07/2017
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