>> Der interessante Beleg
Der Antrieb des Luftschiffes bestand aus 5 Ottomotoren mit einer Leistung von ca. 530 PS. Damit konnte eine Reisegeschwindigkeit von ca. 115 km/h, eine Höchstgeschwindigkeit von ca. 128 km/h und eine Reichweite von ca. 12.000 km erreicht werden. Es verfügte über zwei kleine Windgeneratoren außen an der Gondel, von denen einer die Funkanlage speiste. Die elektrische Energie wurde in Akkumulatoren gespeichert, so dass der Funkbetrieb weitgehend unabhängig von der aktuellen Generatorleistung blieb. Der andere Generator erzeugte den Strom für die Beleuchtung an Bord und diente als Reservegerät. Weiterhin gab es in der Führergondel einen Benzin-Notstromgenerator. Die Funkstation des LZ 127 galt damals als größte funktechnische Einrichtung, die je auf einem Luftfahrzeug installiert wurde. Sie war mit drei Funkoffizieren besetzt und wickelte den Funkverkehr zum Betrieb des Schiffes (Kommunikation, Wetterberichte) und den privaten Telegrammdienst für die Passagiere ab. Die Kabinen für die Passagiere, der 5 x 6 m große Aufenthaltsraum und die Küche befanden sich in der Gondel unter dem Rumpf.
Am 11. Oktober 1928 legte das Luftschiff mit 20 Passagieren und 40 Besatzungsmitgliedern in Friedrichshafen am Bodensee mit Ziel Lakehurst bei New York ab. Wegen schlechten Wetters wurde eine längere südlicher verlaufende Strecke gewählt. Am Morgen des dritten Tages fuhr LZ 127 südlich der Azoren trotzdem mit voller Kraft in eine schwarze Wolkenwand. Dabei senkte sich der Bug des Schiffes und es entstand ein großes Durcheinander. Tische, Stühle und das weiß-blaue Zeppelin-Porzellan fielen durcheinander. Die Stoffbespannung der unteren Stabilisierungsfläche auf der Backbordseite zerriss. Sechs Besatzungsmitglieder meldeten sich freiwillig zur Reparatur. Sie wurden mit Werkzeugen ausgerüstet und kletterten angeseilt ins Innere der unten teilweise aufgerissenen Flosse. Zusammengenähte Wolldecken, die wie das Porzellan extra für den LZ 127 entworfen worden waren, wurden über die aufgerissene Stelle gezogen und mit Seilen festgebunden. Nach fast 112 Stunden landete das Luftschiff dann glücklich in Lakehurst und wurde frenetisch gefeiert.
Seine Rückfahrt startete LZ 127 nach zweiwöchigem Reparaturaufenthalt in den USA am 29. Oktober und erreichte Friedrichshafen am 1. November 1928.
Quelle: Wikipedia, Band 8 der Wolff-Kataloge
Arge Danzig, Rundschreiben 259, 2. Quartal 2018, Seite 3163.
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Added: 02/04/2018
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