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Gallery » Arge Danzig Rundschreiben Nr. 259 » Die Doppelaufdrucke der MiNr. 19

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Bei der Gelegenheit möchten wir auch noch einige Worte zu den Ausführungen sagen, die von der „Danziger Zeitung“ in ihrer Ausgabe Nr. 22 vom 22. Januar als Zuschrift aus dem Leserkreise veröffentlich wurde. Wir stimmen selbstverständlich mit dem Verfasser darüber überein, daß Danzig jetzt zeigen sollte und muß, was es in künstlerischer Beziehung im Gegensatz zu vielen gleichgültigen oder gar hässlichen Briefmarken anderer Länder gerade der letzten Zeit leisten kann. Es ist aber dabei noch einmal hervorzuheben, daß die jetzigen Danziger Briefmarken-Serie noch nicht die endgültige Danziger Freistadt-Ausgabe darstellt, sondern in erster Linie nur der Erinnerung an das Inkrafttreten der eigenen Verfassung am 15. November 1920 dienen soll. Für die späteren endgültigen Marken, deren Ausgabe sich wohl noch längere Zeit hinzögern wird, dürfte nach unserer Kenntnis sicherlich für den Entwurf der Zeichnung ein Symbol gewählt werden, das mit Danzig ganz eng verknüpft ist, und das wir mit niemand anders auf der Welt zu teilen brauchen. Bereits im Januar 1920 ist der „Danziger Zeitung“ vom Schreiber dieser Zeilen warm befürwortet worden, dass gerade solche Danziger Bauten wie der Rathausturm, das Krantor usw. in ihrer Darstellung auf Briefmarken geeignet wären, den Ruhm von Danzigs architektonischer Schönheit und aller Pracht in der Welt zu verkünden und Zeugnis abzulegen von dem Wesen des neuen Staates, der seinen alten Traditionen nachzuleben trachtet. Die Danziger Kogge, die mit vielen Segeln fährt, ist bei den Vorläufern der endgültigen Ausgabe, der jetzigen Erinnerungs-Serie, gewiss ein gutes Symbol der Hoffnung auf glücklichere Tage. Neben diesem alten Schiff zeigen die höheren neuen Danziger Werte übrigens auch in der Zeichnung das Danziger Wappen, was sie speziell als Danziger Freistaatmarken kennzeichnet. Ferner möchten wir dem philatelistisch wohl nicht ganz bewanderten Verfasser der erwähnten Zuschrift darin widersprechen, daß ein solcher Koggentyp gar nichts Neues für Briefmarken sei. Die von ihm erwähnten Marken der früheren deutschen Kolonien zeigen nämlich keineswegs, wie angedeutet, im Bild eine Kogge, sondern ein modernes deutsches Kriegsschiff. Auch das Ausland hat auf seinen Briefmarken kein derartiges Schiff als Sinnbild kühner Seefahrt aufzuweisen, es sei denn, daß man die Kolumbus-Karavellen auf den bekannten Marken der Vereinigten Staaten oder das moderne Segelschiff auf den ersten Marken von Britisch-Guiana, dieser Klasse zuzählen wollte, was aber nicht richtig wäre, da man unter „Kogge“ oder „Kocke“ eben nur die mit Geschützen bestückten Kriegsschiffe der Hanse verstand, die, wie der „Adler von Lübeck“, als Dreimaster getakelt waren und im Durchschnitt etwa 2.000 Tonnen groß waren.
Die stolze hochbordige Kogge mit ihren turmartigen mehrstöckigen Aufbauten auf Bug und Heck … möge Bahnbrecher werden einer glücklichen und friedlichen Zukunft Danzigs. Möge sie auch nie in Verlegenheit kommen, von einer Windstille überrascht zu werden, … sondern mit frischer Prise unter voller Ausnutzung ihrer Segelkraft den hohen Kulturzielen entgegensteuern, die Danzig, wie wir alle hoffen, in naher Zukunft auch für sich wird beanspruchen können.


Die Doppelaufdrucke der MiNr. 19
[Martin Jenrich, Tel. 030-9914166, martin.jenrich@web.de]

DD I: Doppelaufdruck gleichstark

DD II: Doppelaufdruck einmal schwächer


Arge Danzig, Rundschreiben 259, 2. Quartal 2018, Seite 3173.


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Added: 03/04/2018
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