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Drucksache mit Fragezeichen
Hans-Peter. Tel. 0421-344400, h-p.esch@gmx.de

Luftpost-Brief vom 21.10.23 nach Hamburg
Tarifperiode 15.10.1932 - 21.10.1923:
Drucksache bis 25 g → 3 Mio.M + LP - Gebühr → 4,75 Mio.M = 7,75 Mio.M
Der Brief ist tarifgerecht mit Marken der MiNr. 177 - 180 frankiert.
Sie waren ab 18. Oktober am Postshalter erhältlich.

Der Danzigprüfer G. Schüler (erkennbar am Zierstampel auf der Rückseite des Briefes) bescheinigte die zeitgerechte Abstempelung.

Das alles taüscht aber nicht darüber hinweg, dass es am 21. Oktober 1923 keinen Luftpostverkehr ins Deutche Reich mehr gab, da er am Vortage plötzlich und unewartet eingestellt wurde. Das letzte Flugzeug flog am 20. Oktober um 11 Uhr mit nur wenig Post nach Berlin. Es waren also gerade einmal 2 Tage seit Ausgabe der obigen Flugpostmarken vergangen. Infolge der immer schnelleren Geldentwertung waren sie aber praktisch kaum noch zu verwenden.
Die Danziger Postämter wurden von der Einstellung des Luftpostverkehrs nicht unterrichtet, so dass noch am Nachmittag des 20. Oktober die aufgelieferten Flugpostsendungen korrekt mit dem Luftpostaufkleber und dem Luftpoststempel abgefertigt und in den Postbetrieb gegeben wurden. Die Beföderung erfolgte dann aber mit der Bahn. Die Sendungen erhielten in Berlin den Stempel „BERLIN C 2 LUFTPOST" da sie mit den LP-Gebühren freigemacht waren, nicht aber den roten zweizeiligen Rechteckstempel „Mit Luftpost befördert / Briefpostamt Berlin".
Mein oben gezeigter Breif wurde am 21. Oktober - also 1 tag nach Einstellung des Luftpostverkehrs - postalisch bearbeitet, und zwar auf dem Hauptpostamt DANZIG 1.
Da der Brief keinen Berliner Durchgangsstempel bzw. keinen Hamburger Ankunftstempel besitzt, frage ich mich, ob der Brief überhaupt befördert wurde. Gewissheit gibt es nicht. Trotzdem erfreue ich mich an diesem Beleg, denn nur an diesem 21. Oktober bestand die Möglichkeit der Versendung einer portogerechten LP-Drucksache mit den 4 Flugpostmarken-wenn es dennnoch den Flugpostverkehr gegeben hätte...

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Arge Danzig, Rundschreiben 268, 3. Quartal 2020, Seite 3539