Das Obergericht Danzig („Frei durch Ablösung Danzig/Obergericht Danzig“) sendet an den Kaufmann Berthold Katz in Jerusalem/Palästina ein Einschreiben mit Rückantwort. Vorderseitig links befindet sich – leider schlecht lesbar – das Dienstsiegel des Gerichts und rückseitig mittig ein Gerichtsstempel sowie rechts der Tages- als Ausgangsstempel. Das Einschreiben erreicht am 16 JA(NUAR) 39 Jerusalem (Stempel rückseitig mit schlecht lesbarer Tagesangabe), doch unter der angegebenen Adresse gibt es den Adressaten nicht: Stempel „ADRESSE INSUFFISANTE“ mit Unterschrift des Briefträgers rückseitig am rechten Rand.
Anscheinend wurde weiter geforscht (Stempel rückseitig vom 17 JA 39, 19 JA 39 und 23 JA 39), doch ohne Ergebnis. Deshalb wird auf der Briefvorderseite die Adresse durchgestrichen und zweimal mit rotem Stift „Retour“ vermerkt. Am 23 JA(NUAR) 39 (rückseitig rechts unten) geht der Brief auf die Rückreise und erreicht Danzig am 7.2.39 (Ankunftstempel rückseitig links unten). Er wird dem Gericht am 8.2.39 zugestellt. Dessen großer Stempel der Briefannahmestelle auf der Briefvorderseite belegt den Rückschein.
MiNr. 106 a auf einem Vor-Ersttagsbrief
Klaus Richter, Tel. 030-9984267, klaus.g.richter@t-online.de
MiNr. 106 a EF als seltener Vor-Erstagsbrief vom 1.10.22 nach München
Die neuen Marken MiNr. 106 + 107 wurden zum Wochenende, d. h. am Sonnabend, dem
30.9.1922, an die Postämter ausgeliefert und waren lt. MICHEL-Katalog ab Montag, dem
2.10.1922, gültig.
Am 1.10.1922 trat eine Portoerhöhung in Kraft. Das Briefporto für einen Brief bis 20g nach Deutschland erhöhte sich von 3 M auf 6 M. Das Auslandspostamt Danzig 5 hatte offenbar an diesem Sonntag geöffnet und stempelte den Brief mit dem Datum 1.10.22. ab.
Der Danzig-Prüfer G. Gruber bestätigt in seinem Kurzbefund vom 25.9.2017 eine echte MiNr. 106 a, die tarifgerechte Frankierung und schreibt unter „Bemerkung:“ Vorersttagsbrief. Und das ist das Interessante an diesem Beleg!
Hits: 1598
Added: 23/05/2021
Copyright: 2024 Danzig.org