Nun fahren wir zum Dom in Oliva (Oliwa). Er wurde als Kirche des
Zisterzienserklosters Oliva errichtet. Mit ihren 107 m Außenmaß
und 97,6 m Innenmaß ist diese Kirche das längste ZisterzienserKirchengebäude der Welt. Die zwei schlanken Türme haben eine
Höhe von je 46 m, in dieser Höhe für Zisterzienserkirchen
außergewöhnlich. 1976 erhielt die Kirche durch Papst Paul VI. den
Titel einer Basilica minor verliehen. Das ist seit dem 18.
Jahrhundert ein besonderer Ehrentitel, der einem bedeutenden
Kirchengebäude verliehen werden kann. Die 23 Altäre sind
beeindruckend, ebenso die große Orgel auf der Westempore über
dem Eingang. Wenn sie ertönt, bewegen sich an ihr Figuren – ein
Blickfang für die Touristen.
Seit 1926 ist Oliva ein Stadtteil von Danzig. Aber das wissen wir
Danzig-Sammler natürlich.
Weiter geht die Fahrt, nun nach Zoppot (Sopot). Wir
finden einen Parkplatz und gehen in das
Postgebäude. Gemessen an der Außenansicht ist der
Schalterraum sehr klein und sachlich, nicht
vergleichbar mit der ehem. Danziger Hauptpost. Und
uns Philatelisten fällt sofort ein: Hier wurden z. Zt. der
Freien Stadt Danzig Poststempel zum Abstempeln
von ganzen Bogen missbräuchlich verwendet.
Vorbei an der ehem. evangelischen Erlöserkirche
(heute kath. St. Georgs-Kirche Kosciol sw Jerzego)
gehen wir die Seestraße (ul. Monte Cassino) hinunter
- vorbei am krummen Häuschen (Krzywy Domek) - zur
Seebrücke (Molo). Sie ist mit 511 m die längste
Holzmole Europas und lädt zum Schlendern ein.
Nur mit einer Eintrittskarte kann man sie betreten.
Wir gehen die Seebrücke entlang und können von dort das Kurhaus (Dom Zdrojowy) in seiner
Gänze und den Strand mit seinen Animationen betrachten. Die Sonne scheint, es ist warm, und
viele Menschen flanieren auf der Seebrücke (auch Seesteg genannt). Ja, sie ist eine Attraktion!
Nachdem wir in einem der vielen Straßen-Cafès etwas getrunken haben, fahren wir zurück in die
Pension Angela. In einer kleinen Gaststätte ganz in der Nähe, die von zwei jungen Polinnen
betrieben wird, bestellen wir warmes Essen und sitzen draußen. Anschließend gehen wir zum
Einkaufen in einen nahen Aldi-Markt. Als wir diesen verlassen, kommen uns die Polinnen aus der
Gaststätte aufgeregt entgegen und sprechen von „Volkswagen“ und klucz. Da weiß ich, dass es
um Rolf Tworeks Wagenschlüssel geht. Er fiel ihm beim Essen aus der Tasche, und nur diesen
einen hatte er mit auf die Reise genommen. Die Frauen hatten schon einen Zettel an die
Gaststättentür geklebt. Die 100 Zł., die Rolf Tworek die Hilfe wert war, wurden voller Freude
genommen. Ja, wer eine Reise unternimmt, kann auch immer etwas erleben …
Abends sitzen wir wieder in einem Restaurant an der Mottlau und genießen den Urlaub.
Rundschreiben 274, Seite 3784
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Added: 13/08/2023
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