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Aus alten Unterlagen

Martin Jenrich, Tel. 030-9914166, martin.jenrich@web.de
Sammler-Woche Nr. 7, S. 82, vom 12. April 1932
Deutsche Briefmarken-Zeitung
1. Südamerika-Fahrt des Luftschiffs „Graf Zeppelin“ 1932
Das Luftschiff trat am 21. März früh 0.34 Uhr seine 1. Südamerikafahrt 1932 an und landete am
23. März 6 Uhr Ortszeit (etwa 20.50 Uhr M.E.Z) programmmäßig ohne Zwischenfälle in
Pernambuco (Brasilien). Die Rückfahrt erfolgte am 25. März 12.58 Uhr, und die Landung in
Friedrichshafen am 29. März nachmittags 16.37 Uhr. Die von Südamerika mitgeführte Post wurde
bereits um 16.20 Uhr vom Luftschiff aus abgeworfen. Der weiter an die Landung angesetzte
Sonderflug Friedrichshafen-Berlin fand nach Mitteilung des Postamtes Friedrichshafen nicht statt.
In der Postbeförderung wurde ein Rekord aufgestellt, und zwar wurde die Post, die mit
Schnelldampfer zirka 3 Wochen bis Buenos Aires benötigt, in 4 1/2 Tagen befördert. Dies erfolgte
durch ein gutes Zusammenarbeiten der Deutschen Lufthansa mit dem Luftschiffbau Zeppelin und
dem brasilianischen Condor Syndikat. Das letztere beförderte die in Pernambuco angekommene
Post im Sonderflug Tag und Nacht durchfliegend bis Buenos Aires und übergab sie nach guter
Landung am 25. März 15.30 Uhr. Die Zubringepost südamerikanischer Staaten besorgte die
französische Luftverkehrsgesellschaft „Aeropostale“, und ist das freundschaftliche
Zusammenarbeiten mit dieser Gesellschaft für alle Teile sehr erfreulich.
Die aufgegebenen Postsachen erhielten in Friedrichshafen, Berlin und an Bord einen
Sonderstempel in violett mit 3zeiligem Text „Luftschiff Graf Zeppelin / 1. Südamerikafahrt 7 1932“
und links im 25 mm Kreis einer globusartigen Landkarte von Europa, Afrika und Amerika. Die in
Berlin zum Anschlussflug aufgegebenen Sendungen erhielten außerdem noch einen 40 mm
großen Rundstempel in rot mit Text „Deutsche Luftpost Berlin-Friedrichshafen / Anschlussflug zur
/ 1. Südamerikafahrt 1932 7 des Luftschiffs / Graf Zeppelin“ und Abbildung eines Flugzeuges von
unten gesehen.
Die Deutsche Reichspost hat durch Rundschreiben alle europäischen Staaten eingeladen, sich
an der Postauflieferung zu den Zeppelin-Südamerikafahrten zu beteiligen und dem Reichspostministerium die Portosätze mitzuteilen, aber bis kurz vor Fahrtbeginn der 1. Reise waren nur
wenige Staaten gemeldet und dürfte zu dieser Fahrt auch keine rege Teilnahme ausländischer
Staaten in Frage gekommen sein.

Rundschreiben 276, Seite 3864


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Added: 15/08/2023
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