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Gallery » Arge Danzig Rundschreiben 280 » Kiautschou war ein 1898

Kiautschou war ein 1898 vom Kaiserreich China an das Deutsche Kaiserreich verpachtetes
sogen. Schutzgebiet an der chinesischen Ostküste mit der Hauptstadt Tsingtau. Aufgrund seiner
Hauptfunktion als Flottenstützpunkt für die kaiserliche Marine wurde das Gebiet nicht vom
Reichskolonialamt, sondern vom Reichsmarineamt (RMA) verwaltet. An der Spitze der
Kolonie stand der Gouverneur (stets ein Marineoffizier), der direkt dem Staatssekretär des RMA,
Großadmiral Alfred Freiherr von Tirpitz, verantwortlich war.
Die Schiffsposten im Ausland hatten nach den Bestimmungen des Weltpostvereins „den
Charakter eines im Ausland befindlichen Postamtes des Heimatlandes.“ Für diese wurde im Juni
1897 eine Auslandspostkarte der Deutschen Reichspost mit bogenförmigem Aufdruck „Nur für
Marine-Schiffsposten“ verausgabt und an die Besatzungen der Kriegsschiffe im Ausland für 5
Pfennig abgegeben. Die Karten kommen daher fast ausschließlich mit MarineSchiffspoststempeln vor. Lediglich im besonderen Fall von Kiautschou, das dem Reichsmarineamt unterstand, war auch eine Verwendung bei einem Postamt an Land möglich.
Der seltene Stempel TSINTAU *a CHINA wurde zwischen dem 1. Juli 1898 und Anfang Mai 1899
verwendet, er trägt - wahrscheinlich wegen eines Übertragungsfehlers an die Firma Gleichmann
in Berlin - die inkorrekte Schreibweise des Ortsnamens ohne „G“.
Ab dem 19. Dezember 1899 wurde er durch den Stempel TSINGTAU *KIAUTSCHOU* ersetzt.
Am 7.11.1914 kapitulieren die deutschen Truppen in Tsingtau.
Zur Person Georg Maercker
Georg Maercker wurde am 21. September 1861 in Baldenburg als Sohn des Kreisrichters
Theodor Maercker geboren. Maerckers militärische Ausbildung begann im Kadettenhaus Culm
und endete nach dem Besuch der Hauptkadettenanstalt in Groß-Lichterfelde bei Berlin. 1898
erfolgte seine Beförderung zum Hauptmann während eines Kommandos beim Reichsmarineamt,
das von 1898 bis 1899 Vermessungsarbeiten in Kiautschou beinhaltete. Im Jahre 1900 kehrte er
nach Deutschland zurück. Im Jahr 1904 wurde Maercker zum Major befördert und in den
Generalstab des Etappenkommandos der Schutztruppe für Deutsch-Südwestafrika versetzt, wo
er an den Feldzügen gegen die Herero und Nama teilnahm. Im Jahre 1910 verließ er die
Schutztruppe und wurde Bataillonskommandeur; 1914 folgte die Beförderung zum Oberst.
Im Ersten Weltkrieg nahm Maercker als Regimentskommandeur an den Kämpfen gegen das
russische Heer teil, danach an den Stellungskämpfen im Westen. Am 18. August 1917 wurde er
zum Generalmajor befördert und am 20. Januar 1918 zum Kommandeur der 214. InfanterieDivision ernannt.
Wenige Wochen nach dem Ende des Krieges, am 6. Dezember 1918, beschloss Maercker auf
Anregung der Obersten Heeresleitung, ein Freikorps zu bilden. Im Januar 1919 kam es in Berlin
zum Spartakusaufstand, und bis Ende Januar 1919 sicherte Maercker mit seinem Freikorps auf
Befehl Noskes Teile Berlins. Anfang Februar 1919 ging er mit seinem Freikorps nach Weimar, wo
es den dortigen Arbeiter- und Soldatenrat entwaffnete. Maerckers Freikorps sicherte nunmehr die
in Weimar tagende Nationalversammlung und die Wahl Eberts zum Reichspräsidenten ab.

Rundschreiben 280, Seite 4007


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Added: 18/05/2024
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