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Mit der Eisenbahn von Danzig nach Chabarowsk in Ostsibirien
Tel. 06232-26204 oder 0160-7729778, bernd.marczinke@t-online.de

Im Jahre 1860 wurde die Preußische Ostbahn bis nach Eydtkuhnen ausgebaut, und der Ort wurde
damit zum wichtigsten Grenzbahnhof Preußens an der Ostgrenze zu Rußland. Die Normalspur der
Ostbahn mit 1435 mm stieß dabei auf die russische Breitspurbahn mit einer Spurweite von 1520 mm,
so dass keine durchgängige Zugverbindung möglich war. So fuhren Züge aus Sankt Petersburg und
Leningrad bis Eydtkuhnen, wo die Fahrgäste am selben Bahnsteig in einen preußischen Zug mit
Normalspur umstiegen. In der Gegenrichtung geschah das dagegen im zwei Kilometer entfernten,
ebenfalls als Spurwechselbahnhof ausgebauten russischen Bahnhof Wirballen, heute Kybartai in
Litauen. Von dort ging es dann weiter über Moskau und Samara, Ufa und Tscheljabinsk.

Der Bau der Transsibirischen Eisenbahn, Transsib genannt, erfolgte ab 1891 nahezu zeitgleich auf
sechs Abschnitten. Die west-sibirische Sektion von Tscheljabinsk bis an den Fluss Ob konnte bereits
im August 1895 in Betrieb genommen werden. Die Einweihung des Mittelsibirischen Segments bis
zur Stadt Irkutsk erfolgte im Sommer 1898. Zwei Jahre später wurde das westliche Ufer des
Baikalsees mit der Eisenbahn erreicht. Anfang 1900 war auch der Streckenabschnitt vom östlichen
Ufer des Baikalsees bis nach Sretensk betriebsbereit. Der Bau der Baikalrundbahn am südlichen Ufer
des Baikalsees wurde wegen des schwierigen Terrains und der kostspieligen Bauten, die der
Streckenverlauf erforderte, zunächst verschoben. Als provisorische Lösung zur Überquerung der
Wasserfläche nahm man zwei Transportschiffe in Betrieb, in deren Rumpf jeweils die Waggons eines
ganzen Zuges Platz fanden und die bei Frost auch als Eisbrecher eingesetzt werden konnten. Auch
die Strecke von Sretensk nach Chabarowsk musste zunächst auf dem Wasserweg der Flüsse
Schilka und Amur überwunden werden, da der Bau der Amur-Bahn zunächst als zu teuer und zu
aufwändig erschien. In Chabarowsk konnten Reisende jedoch ab 1897 die Züge der Ussuri-Bahn bis
Wladiwostok nutzen und ab 1903 eine durchgehende Zugverbindung von Moskau nach Wladiwostok
inklusive Querung des Baikalsees und der Schiffspassage über Schilka und Amur buchen.

Rundschreiben 282, Seite 4088


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Added: 09/06/2024
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