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Weiter aus der obigen Schrift:
Die Hinfahrt von Friedrichshafen kommend verlief über deutsches Reichsgebiet bis zur
Ostseeküste von Pommern, weiter über See außerhalb der Drei-Meilenzone an Polen vorbei um
die Halbinsel Hela herum nach Danzig-Langfuhr. Hier landete das Luftschiff störungsfrei Nach
Passagier- und Postwechsel begann eine halbe Stunde später die Rundfahrt. Der Zeppelin zog
eine Schleife über dem Flugplatz, fuhr in Richtung offene See, hielt wieder einen DreiMeilenabstand vom polnischen Gebiet und nahm Kurs auf die Insel Bornholm.
Er überquerte die Insel gegen 12 Uhr. Nach einer Schleife über der Stadt Rønne an der
Westküste wurden die bereitgehaltenen Postsäcke abgeworfen. Das Luftschiff fuhr auf neuem
Kurs auf die Südküste von Schweden zu und in Küstennähe weiter bis zur Hafenstadt Ystad.
Nun bog man ab in Richtung auf die Insel Rügen. Von der Nordspitze der Insel bei Kap Arkona
ging es entlang der Ostküste an den Kreidefelsen von Stubbenkammer vorbei zu den Orten
Sassnitz und Binz. Das Luftschiff steuerte die Inseln Usedom und Wollin an, und über die
zahlreichen Ostseebäder hinweg folgte man der pommerschen Küste bis Kolberg.
Ein Bogen über das Binnenland, die Städte Köslin, Schlawe und Stolp berührend, führte bei Leba
wieder an die Küste. Östlich davon wich man abermals über die Ostsee aus und erreichte gegen
19 Uhr Danzig. In einer großen Schleife fuhr „Graf Zeppelin“ über die Altstadt und landete zum
zweiten Mal auf dem Flughafen Langfuhr.
Wieder wechselten die Passagiere, jeweils zwei heraus und zwei hinein, damit das
Gleichgewicht des Luftschiffs erhalten blieb. Nach Abfertigung der Postsäcke trat das Luftschiff
auf der gleichen Strecke wie auf dem Hinweg die Heimreise an.
Das Luftschiff „Graf Zeppelin“ hatte Danzig nicht zum ersten Mal besucht. Schon in den Jahren
1930 und 1931 konnten es die Danziger mehrfach bewundern, als es während der
Ostseerundfahrten und der Arktisfahrt die Stadt überquerte.
Auch eine Landung eines Luftschiffs hatte schon früher stattgefunden. Auf dem großen
Exerzierplatz in Langfuhr landete am 6. Juli 1913 das Starrluftschiff „Schütte-Lanz I“. Es war
nach den Konstruktionsplänen von Professor Schütte, Dozent an der Technischen Hochschule
Danzig, bei den Mannheimer Lanz-Werken gebaut worden. Leider verunglückte es mit
Totalschaden auf der Rückfahrt bei Schneidemühl.
An- und Abfahrtzeiten des Luftschiffs:
Abfahrt Friedrichshafen am 30.7.32 um 19.30 Uhr, Ankunft Danzig am 31.7.32 um 8.15 Uhr
Abfahrt Danzig zur Rundfahrt am 31.7.32 um 8.48 Uhr, Ankunft um 19.22 Uhr
Abfahrt nach Friedrichshafen am 31.7.32 um 20.00 Uhr, Ankunft dort am 1.8.32 um 9.52 Uhr

Rundschreiben 283, Seite 4142


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Added: 10/06/2024
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