ARGE DANZIG e. V.
Arbeitsgemeinschaft zur Pflege und
Erforschung der Danzig-Philatelie
Mitglied im VPhA
des BDPh
Literaturbeilage 241
Ton Hulkenberg, Tel. 031332983261, a.hulkenberg@casema.nl 7.8.2023
Bahnpost um Danzig 1850 bis 1945
Dieser Artikel ist eine leicht geänderte Version meines früheren Beitrags aus dem Jahr 2000 in
„Danzig Report“ Nr. 108 „Bahnpost Development around Danzig“.
Der Anschluss Danzigs an das Bahnnetz war damals eine Sensation. Viele Ereignisse aus
diesen Tagen sind mehr oder weniger unbekannt. In diesem Beitrag wird die Entwicklung
dieser Ereignisse, wie die Bahn-Konstruktionen und der Bau der Bahnhöfe, kurz erwähnt.
Außerdem wird der Unterschied zwischen Bahnhofpostamt und Bahnpostamt (SpeditionsBüro) erläutert. Und es erfolgt eine Einführung in die Bahnpoststempel, wo und wie sie
genutzt wurden.
Eine Auswahl meiner Bahnpostbelege, vor allem aus der Anfangsperiode der Bahnpost,
rundet das Ganze ab.
Die Bahnlinien
Danzig und Ostpreußen wurden ziemlich spät an das Deutsche Bahnnetz angeschlossen;
erst am 5.11.1849 wurde die Königliche Direktion der Ostbahn zu Bromberg
gegründet.
Als erstes erfolgte am 27.5.1851 die Eröffnung der Strecke Kreuz-SchneidemühlBromberg, die sogenannte Ostbahn. Erst ab 6.8.1852 konnte man auf direkter Weise ab
Berlin über Stettin-Kreuz-Bromberg-Dirschau nach Danzig reisen. Nach dem Bau der
Bahnbrücken über die Nogat bei Marienburg und über die Weichsel bei Dirschau war der
Anschluss Dirschau-Marienburg am 12.10.1857 möglich und damit die Verbindung nach
Königsberg. Nun gab es eine direkte Bahnverbindung Berlin-Königsberg unter Umgehen
der Strecke Dirschau-Danzig, die dafür nicht gebraucht wurde.
Es folgte die Linie Danzig-Stolp und am 15.8.1873 die Strecke Danzig-Dirschau-KonitzKreuz. Damit war der Umweg über Bromberg nach Berlin beseitigt.
Nach den Bestimmungen des Versailler Vertrags wurden Danzig und sein Umland vom
Reich getrennt und zur Freien Stadt Danzig erklärt.
Kurz nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Gebäude der Königlich-Preußischen
Eisenbahn-Direktion in Danzig errichtet. Die Rechte der großen durchgehenden
Bahnlinien kamen zu Polen, wie auch die Bahnhöfe und Bahnarbeiter. Polen übernahm
auch das Gebäude der Eisenbahn-Direktion. Nur die Kleinbahn-Strecken und die
Straßenbahnen blieben in Händen der Freien Stadt Danzig.
Nach dem Beginn des Zweiten Weltkriegs am 1.9.1939 und der Einverleibung der Freien
Stadt Danzig ins Deutsche Reich kamen die Bahnlinien wieder in deutsche Hände.
Nach der Besetzung Danzigs durch die Rote Armee wurde die Reichsbahndirektion
Danzig durch Verfügung vom 13.3.1945 liquidiert.
Literaturbeilage 241 Seite 1 von 13
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Added: 20/06/2024
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